Julie Andrews: Mit 90 Jahren unvergessen
- Frühe Jahre
- Broadway und Durchbruch
- Weltstar mit Mary Poppins
- Blake Edwards und neue Rollen
- Verlust und Comeback
- Späte Jahre
Am Mittwoch hat Julie Andrews ihren 90. Geburtstag gefeiert. Die britische Schauspielerin steht seit mehr als sieben Jahrzehnten auf Bühnen und vor Kameras. Ihr Weg begann in bescheidenen Verhältnissen, führte über den Broadway nach Hollywood und endete nie. Ihre Stimme machte sie berühmt, ihre Haltung bewahrte sie.
Frühe Jahre
Julie Andrews wächst in Walton-on-Thames auf. Die Familie hat wenig Geld, der Stiefvater trinkt. Er erkennt früh das Talent seiner Stieftochter und stellt sie auf die Bühne. Julie singt, die Mutter begleitet sie am Klavier. Das Publikum liebt das Mädchen. Mit zwölf Jahren tritt sie in London in Revue-Programmen auf, mit 15 tourt sie allein durch England. Ihre Stimme reicht über vier Oktaven.
Broadway und Durchbruch
Mit neunzehn geht sie nach New York. Der Broadway wird zu ihrem zweiten Zuhause. Sie spielt in „The Boy Friend“, drei Jahre später steht sie als Eliza Doolittle in „My Fair Lady“ auf der Bühne. Das Stück wird ein Triumph. Julie Andrews singt sich in die erste Liga des Musicals. Walt Disney sieht sie in der Rolle, die ihr Leben verändert.
Weltstar mit Mary Poppins
1964 erscheint „Mary Poppins“. Das fliegende Kindermädchen macht Julie Andrews über Nacht zum Weltstar. Sie erhält den Oscar und wird zum Gesicht einer Ära, die den Optimismus liebt. Ein Jahr später folgt „The Sound of Music“. Der Film zeigt sie als singendes Kindermädchen in den Alpen, als Symbol für Familie, Freiheit und Glauben an das Gute. Während er in Europa kaum Beachtung findet, wird er in Amerika zum Kult.
Blake Edwards und neue Rollen
Am Set von „Darling Lili“ begegnet Julie Andrews dem Regisseur Blake Edwards. Aus der Zusammenarbeit wächst eine Ehe. Edwards sieht in ihr mehr als das brave Kindermädchen. In Filmen wie „Victor/Victoria“ zeigt sie Stärke, Witz und Unabhängigkeit. Sie wird zur modernen Frau des Kinos. Das Paar adoptiert zwei Kinder aus Vietnam und lebt zwischen Los Angeles und der Schweiz.
Verlust und Comeback
1997 verliert Julie Andrews nach einer Operation fast vollständig ihre Stimme. Der Eingriff beschädigt ihre Stimmbänder, die Klage endet mit einem Vergleich. Sie spricht später von ihrem größten Verlust. Trotzdem findet sie zurück auf die Leinwand. In „Plötzlich Prinzessin“ singt sie wieder, vorsichtig, aber mit Würde. 2010 steht sie mit dem Royal Philharmonic Orchestra auf der Bühne. Das Publikum feiert sie stehend.
Späte Jahre
Heute leiht sie ihre Stimme Animationsfilmen und arbeitet als Erzählerin. Sie lebt zurückgezogen, aber nie fern der Kunst. Ihre Stimme klingt anders, doch sie bleibt unverwechselbar.