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Schön kühl – Klimaanlagen im Trend

28.04.2021 um 12:50, Manuela Fritz
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Sie sind längst keine unstylishen, luftwirbelnden Kühlkästen mehr, sondern schaffen vielmehr ein behagliches Raumklima, gerne auch in schöner Optik – die Rede ist von Klimaanlagen, die sich heute auch mit smarter Bedienung präsentieren.

Waren Klimaanlagen in den eigenen vier Wänden bis noch vor einigen Jahren hauptsächlich bekannt aus tropischen Ländern oder den USA (laut Statistik verfügten im März 2021 rund 90 Prozent aller Haushalte in den USA über eine Klimaanlage!), halten diese nun auch in unseren Breiten vermehrt Einzug. Laut Umfrage von Marketagent.com liebäugeln 37 Prozent aller Österreicher mit einer Klimaanlage, in Wien sogar jeder Zweite. Die Gründe für den Vormarsch von Klimaanlagen sind neben den überdurchschnittlich heißen Sommern der letzten Jahre auch die laufende technische Weiterentwicklung. Zudem schaffen sie ein wohltemperiertes Raumklima, bei dem sowohl die Raumluft gefiltert als auch die Feuchtigkeit reguliert werden kann.

Monoblock. 

Kompakt und mobil präsentieren sich Monoblock-Geräte. Dabei befinden sich Kühlsystem und Wärmeableitung im selben Gerät, die Raumwärme wird über einen Schlauch durch ein Fenster nach draußen geführt. Der Nachteil: Über das gekippte Fenster strömt wieder warme Luft nach innen, wodurch die Anlage gegen einen ständigen Kreislauf aus Aufheizen und Abkühlen anarbeiten muss. Der Schlauch kann auch durch eine Öffnung in der Wand nach draußen geleitet werden – dann wird zwar vermieden, dass warme Luft von außen ins Innere gelangt, die Anlage ist so aber nicht mehr mobil und die Öffnung in der Wand muss fachgerecht ausgeführt werden. Da der Kompressor im Monoblock-Gerät integriert ist, ist dieser Gerätetyp auch relativ geräuschvoll. Tipp: Als vorübergehende Kühllösung ist das mobile Gerät durchaus geeignet, als dauerhaftes System aufgrund des hohen Energieaufwandes und der Geräuschkulisse weniger.

Splitgerät. 

Die sogenannten Splitgeräte sind zweiteilig aufgebaut: Im Raum befindet sich das Innengerät, das die warme Luft ansaugt und filtert, während außen der zweite – und geräuschintensivere – Teil mit dem Kühlkompressor angebracht ist. Die Geräte sind durch eine gut isolierte Leitung miteinander verbunden, durch die Kühlmittel und Elektrik verlaufen. Einfache Splitgeräte sind für die Kühlung eines einzelnen Raumes geeignet. An ein Außengerät können aber auch mehrere Innengeräte angeschlossen sein – mit einem so genannten Multi-Splitgerät ist die gleichzeitige Kühlung mehrerer Räume möglich.

Style erwünscht. 

Unförmige, kastenartige Geräte, im schlimmsten Fall in vergilbtem Weiß, waren gestern – ganz nach dem Motto „auch das Auge isst mit“ wurde von Designern ordentlich an der Klimageräte-Optik gefeilt. Diese präsentieren sich heute ansprechend mit abgerundeten Ecken und Kanten, modern mit in der Blende integriertem, leuchtendem Display oder stylish mit diversen Covers, vom klassischen Weiß über elegantes Schwarz oder Matt bis hin zu individuell gestalteten Textiloberflächen. Somit übernimmt das moderne Gerät nicht mehr nur die reine Funktion zur Klimaregulierung, sondern kann da und dort auch als Designobjekt eingesetzt werden. Und da bei Splitgeräten zwischen Decken- und Wandmontage unterschieden werden kann, bietet sich auch hier eine individuelle Auswahl – wie die Anlage eben am besten in den jeweiligen Raum passt.

Vernetzte Welt. 

Es gibt heute wohl kaum mehr ein technisches Gerät, das nicht smart oder vernetzt ist – das gilt freilich auch für die Klimaanlage. Moderne Geräte können mit der zugehörigen App bequem über Smartphone oder Tablet gesteuert werden – so ist die Inbetriebnahme auch von unterwegs kein Problem, damit Sie im Hochsommer in die angenehm temperierte Wohnung kommen. Und ist das Gerät mit Sensoren ausgestattet, kann die Temperatur im Raum vorab ermittelt werden, womit eine noch individuellere Steuerung möglich ist. Je nach smartem System und Modell sind auch das Messen und Regulieren der Luftfeuchtigkeit möglich, die Vorprogrammierung von Zeitplänen sowie eine Automatik, bei der sich das Gerät beim Betreten der Wohnung automatisch einschaltet und beim Verlassen wieder ausschaltet. Und ist die Klimaanlage mit einem System gekoppelt, das Sprachsteuerung unterstützt, muss nicht einmal mehr der Griff zum Smartphone oder Tablet sein – maximale Bequemlichkeit, also.

Worauf achten? 

Allein diese Vielfalt an smarten Anwendungsmöglichkeiten offenbart bereits die Schwierigkeit bei der Auswahl des idealen Gerätes. Zu empfehlen ist in jedem Fall ein Fachmann, der gemeinsam mit den Hausbewohnern die individuell beste Lösung ermittelt: Soll das Gerät nur kühlen oder auch heizen? Heizt sich der Raum, für den die Anlage gedacht ist, aufgrund seiner Lage schnell und langanhaltend auf? Ist ein Splitgerät bautechnisch überhaupt möglich? Oder: Wird die Anlage im Neubau oder erst im Nachhinein errichtet? Um hier nur einige Fragen zu nennen, die bei der Wahl entscheidend sind.

Optimal platziert. 

Ebenfalls ein Fall für den Fachmann ist es, den optimalen Platz für Klimaanlage zu ermitteln: Denn um unangenehme Zugluft zu verhindern, sollten die Anlagen bspw. nicht direkt auf die Couch, das Bett oder den Arbeitsplatz gerichtet sein. Etwas Abhilfe schaffen hier moderne Geräte, die automatisch registrieren, ob sich jemand im Zimmer aufhält – ¬¬ Schließlich ist auch die Höhe, in welcher die Anlage montiert wird, wichtig, denn ist sie zu tief installiert, können unangenehme Temperaturschichtungen im Raum entstehen.

Das Recht im Blick. 

Da bei Splitgeräten der geräuschintensivere und „unattraktivere“ Teil außen montiert ist, müssen nicht zuletzt gerade bei diesen Geräten auch behördliche Auflagen eingehalten bzw. vorab rechtliche Aspekte abgeklärt werden. So dürfen Nachbarn z. B. keinen Nachteil haben, etwa in puncto Lautstärke oder Abluft. Auch muss das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes gewahrt bleiben – hier unterscheiden sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland (in Wien z. B. darf eine Klimaanlage in der Regel nicht aus dem öffentlichen Raum ersichtlich sein). Und inwieweit in einer Mietwohnung ein Gerät angebracht werden darf, muss am besten schriftlich mit dem Vermieter abgeklärt werden – schließlich handelt es sich um eine wesentliche Veränderung des Mietgegenstandes.

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