Jamie Oliver: Diese Störung macht ihm das Leben schwer

Jamie Oliver feiert seinen 50. Geburtstag und blickt auf eine außergewöhnliche Karriere zurück. Seit mehr als der Hälfte seines Lebens steht der britische TV-Koch in der Öffentlichkeit. Dass ausgerechnet Kochbücher zu seinem Markenzeichen wurden, wirkt fast wie eine Ironie des Lebens. 

Vom Außenseiter zum Chef 

In der Schule kämpft Jamie Oliver mit Dyslexie. Lesen und Schreiben fallen ihm schwer, und seine Zeugnisse sprechen von Misserfolgen. "Durchgefallen. Durchgefallen. Dummkopf", kommentiert er die damalige Situation in der Netflix-Serie "Chef’s Table: Legends". Statt sich entmutigen zu lassen, findet er früh seine Leidenschaft: die Küche. Im Pub seiner Eltern beginnt er, Teller zu spülen und Gläser abzuräumen, bis er eines Tages einen Sonntagsbraten kocht und das erste echte Lob seines Vaters erhält. Dieser Moment prägt ihn und wird zum Startschuss seiner kulinarischen Reise.

Diktieren statt tippen 

Sein Fernseh-Durchbruch kommt per Zufall und "The Naked Chef" wird geboren. Oliver begeistert mit seinem unkonventionellen, unkomplizierten Stil: schnippeln, probieren, würzen nach Gefühl. Dass er kaum schreiben kann, hindert ihn nicht. „Ich habe alles mit dem Diktiergerät gemacht“, erinnert er sich. Seine Rezepte entstehen auf Rückseiten von Bestellzetteln oder Bierdeckeln. Heute hat er Millionen Bücher verkauft, Pfannen und Saucen vermarktet.

Kochen mit Mission 

Jamie Oliver ist längst mehr als nur ein TV-Koch. Mit Nachdruck setzt er sich für bessere Ernährung ein, besonders für Kinder. Kochen ist für ihn kein Hobby, sondern lebenswichtiges Wissen. Er kämpft für gesünderes Schulessen, prangert stark verarbeitete Lebensmittel an und hat sich für eine Zuckersteuer starkgemacht.

Oliver scheut keine Kontroversen

Als er im Fernsehen ein Huhn schlachtet, sorgt das für Empörung, doch er will aufklären. Auch privat polarisiert er, etwa als er und seine Frau Jools bei der Geburt ihres fünften Kindes ihre Töchter dabeihaben. Doch sein Ziel bleibt: Menschen zum Nachdenken bringen. Mit seinen Sendungen nimmt er ihnen die Angst vor dem Kochen, zeigt einfache Wege zur guten Ernährung und wird so zum „Küchenpapa“ vieler Fans.

Mut zur Schwäche 

Inzwischen engagiert sich Oliver auch für ein neues Thema: Er will Menschen mit Legasthenie Mut machen. In einem Instagram-Video sagt er: "Es ist okay, in etwas schlecht zu sein." Entscheidend sei nicht das Problem, sondern der Umgang damit.