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studiostoks/iStock/Thinkstock

Lieber ohne: Hormonfreie Verhütung

30.09.2016 um 10:51, Patrick Deutsch
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Immer mehr Frauen setzen die Pille ab; sie wollen ohne Hormone verhüten. Wir haben uns über die Risiken, Nebenwirkungen und mögliche Alternativen zu hormonellen Verhütungsmitteln informiert.

Sonja ist 32, bereits seit 6 Jahren mit ihrem Partner zusammen und vor kurzem haben sie mit dem Hausbau begonnen. Außerdem hat sie die Pille abgesetzt, aber Kinder möchte sie noch keine. Ebenso wie zwei ihrer Freundinnen, die seit einiger Zeit nicht mehr hormonell verhüten. Und damit voll den Zeitgeist treffen; immer mehr Frauen verzichten auf die Pille, Pharmaunternehmen verzeichnen inzwischen einen Rückgang der Absatzzahlen der Anti-Baby-Pille.

Schluss mit Hormonen

Noch immer entscheidet sich die Mehrheit der Österreicherinnen im gebärfähigen Alter – nämlich rund 38 Prozent – für die Pille. Aber es waren schon mehr. So einfach und sicher die Anwendung der Pille auch ist – viele Frauen stehen hormonellen Verhütungsmethoden kritisch gegenüber. Das bestätigt auch Kerstin Pirker, Sozialpädagogin und Frauenforscherin vom Frauengesundheitszentrum in Graz: „Von drei Frauen, die zu uns kommen, sind zwei unzufrieden mit hormonellen Verhütungsmethoden.“ Die Gründe sind unterschiedlich: Zum einen hat erst vor kurzem eine neue Studie Aufsehen erregt, die zeigt, dass die Anti-Baby-Pille gefährlicher ist, als gedacht. Zum anderen berichten Frauen von Unverträglichkeiten wie Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. Ein weiterer Grund: Hormone liegen derzeit nicht im Trend, man versucht sie sowohl in Kosmetik-Artikeln als auch bei der Verhütung zu meiden.

Natürlich die Pille

Kerstin Pirker erklärt: „Für ein Paar, das häufig Sex haben will, können hormonelle Verhütungsmittel eine gute Möglichkeit sein. Speziell für Paare, die weniger Sex haben, z. B. wenn sie sich nur am Wochenende sehen, gibt es auch andere Lösungen.“ Werden Frauen im Frauengesundheitszentrum (www.frauengesundheitszentrum.eu) über Alternativen informiert, so erzählt die Beraterin, sind sie zuerst überrascht, dann findet ein Umdenken statt. Zu selbstverständlich scheint die Einnahme der Pille den meisten. Außerdem kritisiert Pirker den leichtfertigen Umgang mit hormonellen Verhütungsmitteln: „Leider ist es gängige Praxis, häufig die gleiche Pille zu verschreiben. Junge Mädchen haben uns auch schon berichtet, dass sie beim Frauenarzt eine Probepackung geschenkt bekommen haben, obwohl sie gar nicht nach der Pille gefragt haben.“ Mögliche Gründe: Zeitnot in den Arztpraxen und gewohnheitsmäßige Verbundenheit zwischen Gynäkologen und Pharmafirmen.

Den ganzen Artikel lesen Sie in der Oktober-Ausgabe des moments Magazins.

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