Ghosting: Was steckt dahinter?

In der Welt des modernen Datings ist "Ghosting" – das abrupte Ende jeglicher Kommunikation ohne Erklärung – ein bekanntes Phänomen in der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen. Es erscheint oft einfacher, den Kontakt abzubrechen, als sich einer echten Diskussion zu stellen.

Ghosting kann Rückschlüsse auf den Charakter einer Person zulassen. Es kann auf eine geringe emotionale Reife hinweisen und signalisieren, dass jemand möglicherweise nicht in der Lage ist, sich mit seinen eigenen Gefühlen oder den Gefühlen anderer auseinanderzusetzen. Dies kann einerseits Selbstschutz bedeuten, andererseits aber auch eine Unfähigkeit, die Konsequenzen des eigenen Verhaltens zu bedenken.

Um Ghosting vorzubeugen, ist es ratsam, von Anfang an für klare Kommunikationswege zu sorgen und Erwartungen transparent zu machen. Eine Kultur des offenen Austauschs kann dazu beitragen, Missverständnisse und Enttäuschungen zu vermeiden und auch in schwierigen Zeiten im Gespräch zu bleiben.

Betroffene von Ghosting stehen oft vor der Herausforderung, adäquat zu reagieren. Es ist wichtig, sich auf das eigene Wohlbefinden zu konzentrieren und klare Grenzen zu setzen. Eine abschließende Nachricht kann helfen, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen und das Erlebte zu verarbeiten. Dabei ist es wichtig, sich nicht auf ein Feedback zu versteifen, sondern einen persönlichen Abschluss zu finden.

Ghosting betrifft nicht nur romantische Beziehungen, sondern auch Freundschaften. Ob eine Freundschaft nach einem solchen Vorfall fortgesetzt werden kann, hängt stark von den konkreten Umständen und der Art der Beziehung ab. Eine offene Kommunikation und eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Geschehenen sind unerlässlich, wenn ein beiderseitiges Interesse an der Fortführung der Freundschaft besteht.