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So beeinflusst uns Geschwister-Liebe: Eine Beziehung fürs Leben

08.04.2014 um 12:36, A B
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Mit Geschwistern verbindet uns die längste Beziehung unseres Lebens, die uns auch im Job und in der Liebe beeinflusst. Die Geschwister-Konstellation in unserer Familie wirkt sich sogar auf das Glück in der eigenen Partnerschaft aus.

Einzelkinder können nicht teilen, Nesthäkchen wollen nie Verantwortung übernehmen – und die großen Geschwister wissen immer alles besser: Die verschiedenen Familienkonstellationen sind ein Nährboden für Klischees. Doch wieviel Wahres ist wirklich dran?

Revierkampf

Studien zeigen, dass die Geburtenfolge unseren Charakter noch stärker beeinflusst als die Erziehung. Die Geschwister-Position als Erstgeborenes, Zweit- oder Drittgeborenes ist entscheidend für unser ganzes ­Leben. Der amerikanische Psychologe Dr. Kevin Leman hat die Charakteristika der verschiedenen Geschwisterpositionen so zusammengefasst: Erstgeborene sind meist perfektionistisch, Sandwich-Kids scheuen Konflikte, und Nesthäkchen tanzen oft aus der Reihe. Jüngere Geschwister müssen sich in der Familie ­generell stärker behaupten, als Erstgeborene. "Ist etwa der große Bruder ein vernünf­tiges Kind, das gut in der Schule ist, werden sich die nachgeborenen Kinder eher andere Nischen suchen", erklärt Soziologin Sonja Dörfler vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF). Der kleine Bruder wird sich beispielsweise zum Typ "Wilder Abenteurer" entwickeln. Das ist bei Erstgeborenen eher selten der Fall: Denn "die Großen" müssen schon früh in der ­Familie Verantwortung übernehmen und auf die jüngeren Geschwister aufpassen. Sie nehmen eine Führungsposi­tion ein. Das zeigt sich später auch im Job: Auch hier sitzen sie oft im Chefsessel. Nesthäkchen wird hingegen vieles abgenommen. Im Job sind sie wegen ihrer lebenslustigen Art beliebt. "Überarbeiten" ist aber nicht ihr Ding.

Du bist wie mein Bruder

Unsere Geschwister sollen sogar das Glück in der Partnerschaft beeinflussen. Bezie­hungen sollen umso harmonischer sein, je mehr sich ihre Geschwisterkonstellation darin widerspiegelt. Verhaltensweisen, die wir mit unseren Geschwistern eingelernt haben, übertragen wir später in unsere Partnerschaft. So fliegen bei Erstgeborenen öfters die Fetzen: Beide sind es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen, es kommt zu Machtkämpfen. Umgekehrt treten als Chaos-Team zwei Letzt­geborene an, die nicht gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen. Die Sterne in der Liebe stehen hingegen gut für Erstgeborene, die eine ­Beziehung mit einem Nesthäkchen eingehen. Ganz wie ein großer Bruder mit einer kleinen Schwester.

Typologie

Nesthäkchen: Sie genießen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit in der Familie: Untersuchungen zeigen, dass Nesthäkchen charmant, gesellig und leichtlebig sind – aber auch immer im Mittelpunkt stehen müssen.

Der Einzelkämpfer: Mama, Papa und ich: Einzelkinder orientieren sich zwangsläufig sehr stark an ihren Eltern. Sie gewöhnen sich daher schnell erwachsene Verhaltensweisen wie Ehrgeiz oder Verantwortungsgefühl an. ­Studien zeigen: Einzelkinder haben meist sehr gute Schulnoten und sind auch im Job echte Karriere-Typen.

Im Doppelpack: Zwillinge, die zusammen aufwachsen, unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit, ihren Hobbys, Vorlieben und Abneigungen stärker als Zwillinge, die nach der Geburt getrennt wurden. Sie grenzen sich bewusst voneinander ab.

Das Sandwich-Kind: Mittlere Kinder spielen oft die Vermittlerrolle zwischen dem Erstgeborenen und dem Nesthäkchen. Dadurch werden ihre diplomatischen Fähigkeiten geschult – ebenso aber auch das Scheuen vor echten Konflikten. Im Job sind sie daher oft echte Drückeberger und können sich nicht genügend durchsetzen.

Der Kronprinz: Erstgeborenen sind leistungsorientiert, gewissenhaft und pflegen konservative Werte. In der Familie haben sie eine Vorbildfunktion für die Kleinen, sitzen daher auch im Job später oft im Chefsessel.

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