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Frau hat Migräne | Credit: iStock.com/Kateryna Onyshchuk
Migräne: hämmernde und bohrende Schmerzen im Kopf
Migräne: hämmernde und bohrende Schmerzen im Kopf
iStock.com/Kateryna Onyshchuk

Migräne – Symptome, Auslöser und Behandlung

13.01.2022 um 13:38, Jacqueline Klein
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Viele Migräne-Betroffene leiden unter meist einseitigen, starken Kopfschmerzattacken. Dazu kommen Übelkeit, Appetitlosigkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Lesen Sie hier mehr über Migräne-Symptome, Auslöser und Therapien.

Menschen, die unter Migräne leiden, haben in unregelmäßigen Abständen schmerzhafte Kopfschmerzattacken. Meist beginnen die Kopfschmerzen im Nacken und breiten sich dann nach oben hin aus. Oftmals betrifft der Schmerz nur eine Seite des Kopfes. Der Schmerz wird von Betroffenen als pulsierend, hämmernd oder bohrend wahrgenommen. Bei körperlichen Anstrengungen verstärken sich Symptome wie Erbrechen oder Sehstörungen. Diese Beschwerden können Migränepatienten in ihrem Alltag erheblich beeinträchtigen, denn auch Schwächeanfälle sind nicht unüblich bei schwerer Migräne. Dauer, Häufigkeit und zeitliche Abstände der Migräneattacken können dabei variieren.

Was ist Migräne?

Eine Migräne ist etwas anderes als Kopfschmerzen, die fast jeder Mensch hie und da schon einmal gehabt hat. Bei einer Migräneattacke setzen plötzlich sehr heftige Schmerzen ein, oft auch nur einseitig. Manche Menschen haben nur gelegentlich einen Migräneanfall, andere wiederum sind jeden Monat für mehrere Tage davon betroffen. Dabei kann ein Migräneanfall zwischen 4 und 72 Stunden dauern.

Viele Betroffene stellen sich dazu die Frage, was genau in ihrem Kopf bei Migräne passiert. Es wird davon ausgegangen, dass die Ursache in wiederkehrenden Störungen der Schmerzregulation im Gehirn liegt. Schuld daran ist ein gereizter Nerv, der falsche Schmerzsignale weiterleitet. Diese falschen Signale sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und Entzündungsreaktionen auftreten. Dann entstehen die typischen Migräne-Symptome, die allen Betroffenen das Leben schwer machen.

Rotwein und Käse | Credit: iStock.com/Michał Chodyra
Alkohol, Käse und Schokolade triggern Migräneanfälle

Migräne: Welche Symptome zeigen sich?

Bei Migräne ist zwischen Migräne ohne Aura – Migräne ohne neurologische Ausfälle – und Migräne mit Aura zu unterscheiden. Zu Migräne-Symptomen ohne Aura zählen starke Kopfschmerzen, die in stechenden und pochenden Wellen auftreten. Auch Übelkeit und Erbrechen sind keine Seltenheit. Außerdem klagen viele Migräne-Betroffene über eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht und sogar Gerüchen. Bei einigen Migränepatienten wird die Migräne von einer Aura begleitet. Hierbei zeigen sich Symptome wie Sehstörungen, Lichtblitze, Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen sowie Schwindelanfälle. Bevor die eigentliche Migräne spürbar ist, sehen manche Menschen Lichtblitze oder sie nehmen ihre Umgebung verschwommen bzw. wie durch eine Nebelwolke wahr.

Mann hat Migräne | Credit: iStock.com/g-stockstudio
Stress gilt als Hauptauslöser von Migräneattacken

Auslöser: Was verursacht Migräne?

Die Ursachen für Migräne sind noch nicht zweifelsfrei bewiesen, jedoch gibt es mögliche Auslöser, auf die man achten kann. Hierbei wird von einem Trigger gesprochen, der eine Kettenreaktion in Bewegung setzt, die schlussendlich heftige Migräneattacken auslöst. Als Trigger bzw. Auslöser kommen Faktoren wie eine Änderung der Schlaf-Wachzeiten, Schwankungen im Hormonhaushalt, Lärm, Wettereinflüsse und verschiedene Lebensmittel – vor allem Rotwein, Käse und Schokolade sind hier zu nennen – infrage. Haupttrigger ist und bleibt jedoch Stress. Hohe Stressbelastung, aber auch nachlassender Stress führt direkt zu Migräneanfällen. Um herauszufinden, was bei Ihnen Migräneattacken hervorruft, kann es hilfreich sein, ein Migräne-Tagebuch zu führen.

Wie wird Migräne behandelt?

Viele Migräne-Betroffene lindern ihre Anfälle zunächst mit allem, was ihnen aus eigener Erfahrung schon in der Vergangenheit geholfen hat. Jeder Patient scheint dafür sein eigenes Mittel gegen Migräne zu haben. Viele legen sich in einen dunklen Raum und halten sich von allen Geräuschen fern. Zusätzlich bedecken sie die schmerzende Kopfseite mit einer kühlenden Auflage wie etwa einem feuchten Tuch oder einem Kühlpack aus der Tiefkühltruhe, das in ein Handtuch eingeschlagen wird. Werden die Schmerzen zu stark, greift man üblicherweise zu Medikamenten. Diese sollten jedoch nicht ohne Arzt wahllos eingenommen werden, denn werden Schmerztabletten zu oft eingesetzt, können sie Kopfschmerzen sogar noch verstärken. Letztlich kann Ihnen eine wirksame Migräne-Behandlung nur ein Arzt ermöglichen. Einige Ärzte schwören hierbei auf Akupunktur, um Migräne vorzubeugen.  Mittlerweile gibt es auch Migräne-Piercings, ob diese jedoch tatsächlich helfen, ist noch nicht bewiesen. 

Pfefferminzöl | Credit: iStock.com/Yana Tatevosian
Hausmittel: Pfefferminzöl hilft bei Migräne

Tipps: Wie kann man Migräne vorbeugen?

Leider ist Migräne noch nicht heilbar, jedoch gibt es ein paar Hausmittel, die Ihnen helfen können, bevor Sie zu Schmerzmitteln greifen. Außerdem sind alle Migränemedikamente, die tatsächlich fruchten, meist ohnehin verschreibungspflichtig. Da der Haupttrigger für Migräne Stress ist, können Sie Migräneanfälle mit entspannungslösenden Sportarten vorbeugen. Vor allem Tai-Chi, Meditation oder Yoga haben sich als sehr wirkungsvoll gezeigt, da hier Verspannungen gelöst werden. Auch Hausmittel wie Wechselduschen, ein kaltes Fußbad mit Fußreflexzonenmassage oder Kaffee verschaffen Linderung. Allerdings muss bei Kaffee beachtet werden, dass er bei manchen Migränepatienten Übelkeit auslösen kann.

Kleiner Tipp zum Schluss: Kaufen Sie sich Pfefferminzöl und massieren Sie bei einer beginnenden Migräneattacke damit Ihre Schläfen. Das in der Pfefferminze enthaltene Menthol wirkt kühlend, der frische Duft wiederum sorgt schnell für Entspannung.

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