Großmaul, Angeber, Tiefstapler & Co.: So erkennen Sie Selbstdarsteller
Die Küche ist wieder einmal zum Party-Mittelpunkt geworden, die Stimmung ist top. Doch dann erscheint der Schaumschläger auf der Bildfläche. Jetzt gibt es nur noch ein Thema: ihn. Selbstdarsteller gibt’s leider wie Sand am Meer. Weekend Magazin zeigt: Prahlen und Protzen hat viele Gesichter.
Das Großmaul
Es gibt kein Thema, zu dem das Großmaul nicht etwas Spektakuläres beizutragen hätte. Geht es um den Beginn der Freibadsaison, war er Jugendstaatsmeister über 50 Meter Delfin. Plant jemand einen Mallorca-Trip, besitzt sein Freund dort eine Wahnsinns-Finca (aber nicht er selbst, sonst will man ihn womöglich besuchen!). Die Taktik des Großmauls: behaupten, vortäuschen, verschleiern. Würde man nachforschen, stellte sich die reiche Erbtante als pensionierte Fleischfachverkäuferin heraus, die Jacht des Chefs als Schlauchboot mit Außenbordmotor. Und wehe den angeblich fließenden Koreanisch-Kenntnissen, sollte er zufällig einmal einem Koreaner begegnen!
Der Angeber
Bereits in der Schule finden die meisten sein großkotziges Benehmen abstoßend. Doch gibt es auch stets eine kleine, treu ergebene Anhängerschar. Die Lässigkeit, mit der er sein Cabrio (ein Geschenk zum 18. von Papi) vor der Schule abstellt, blendet seine Fans ebenso wie das sündteure Reisegepäck, das bei Klassenreisen auf KEINEN Fall in den Buskofferraum darf. Traurig: Mädchen fallen oft auf Angeber herein.
Die Wichtigtuerin
Ihre Reisen sind die abenteuerlichsten, der von ihr praktizierte Yoga-Stil ist der einzig richtige, und wer sie zum Essen einlädt, darf sich Kommentare anhören wie: "Kohlenhydrate um diese Uhrzeit?!" Sie weiß einfach, wie der Hase läuft und erteilt ungefragt Anweisungen. Rette sich, wer kann!
Der Tiefstapler
"Ich bin kein guter Skifahrer." "Ich kann nicht backen." "Ich habe gar keine Kondition." Tiefstapler senken die Erwartungen ihrer Mitmenschen ins Bodenlose, nur um dann am Berg, beim Kindergeburtstag oder beim Lauftraining grandios dazustehen. Wir sagen: unsympathisch. Bescheidenheit ist nur eine Zier, wenn sie ernst gemeint ist!
Der Selbstbewusste
Es ist ja keineswegs so, dass man auf seine Leistung nicht stolz sein dürfte. Ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben heißt auch, entspannt Erfolge genießen zu können. Wer sich aufrichtig über das neue Auto, eine Top-Position oder das Hole-in-one freut, darf ruhig jubeln. Nur Neidige nennen das schon "Angeben". In der Wirtschaft ist die "Darstellung der eigenen Marke" heute wichtiger denn je.
Der Hochstapler
Jetzt wird’s kriminell. Wer Illusionen als Realität verkauft und andere (professionell) täuscht, kann im Gefängnis landen. Hochstapler-Karrieren beginnen oft mit einer Schwindelei. Auf eine Lüge folgt die nächste – und plötzlich ist man Arzt, Professor oder Pilot. Hochstapler haben oft eine hohe soziale Kompetenz: Sie gelten selten als Angeber …