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Weekend Fallback
jchizhe / Istock / Getty images plus

Großmaul, Angeber, Tiefstapler & Co.: So erkennen Sie Selbstdarsteller

08.04.2014 um 11:48, A B
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Keine Party, kein Arbeitsplatz ohne Selbstdarsteller. Betritt er (oder sie!) die Bühne, ist Schluss mit falscher Bescheidenheit. Der Angeber ist ein toller Hecht – und alle sollen es wissen. Das kann zu akutem Nervennsägen-Alarm führen.

Die Küche ist wieder einmal zum Party-Mittelpunkt geworden, die Stimmung ist top. Doch dann erscheint der Schaumschläger auf der Bildfläche. Jetzt gibt es nur noch ein Thema: ihn. Selbstdarsteller gibt’s leider wie Sand am Meer. Weekend Magazin zeigt: Prahlen und Protzen hat viele Gesichter.

Das Großmaul

Es gibt kein Thema, zu dem das Großmaul nicht etwas Spektakuläres beizutragen hätte. Geht es um den Beginn der Freibad­saison, war er Jugendstaatsmeister über 50 Meter ­Delfin. Plant jemand einen Mallorca-Trip, besitzt sein Freund dort eine Wahnsinns-Finca (aber nicht er selbst, sonst will man ihn womöglich besuchen!). Die Taktik des Großmauls: behaupten, vortäuschen, verschleiern. Würde man nachforschen, stellte sich die reiche Erbtante als pensionierte Fleischfachverkäuferin heraus, die Jacht des Chefs als Schlauchboot mit Außenbordmotor. Und wehe den ­angeblich fließenden Koreanisch-Kenntnissen, sollte er zufällig einmal einem Koreaner begegnen!

Der Angeber

Bereits in der Schule finden die meisten sein großkotziges Benehmen ­abstoßend. Doch gibt es auch stets eine kleine, treu ­ergebene Anhängerschar. Die Lässigkeit, mit der er sein Cabrio (ein Geschenk zum 18. von Papi) vor der Schule abstellt, blendet seine Fans ebenso wie das sündteure Reise­gepäck, das bei Klassenreisen auf KEINEN Fall in den Buskofferraum darf. Traurig: Mädchen fallen oft auf Angeber herein.

Die Wichtigtuerin

Ihre Reisen sind die abenteuerlichsten, der von ihr praktizierte Yoga-Stil ist der einzig richtige, und wer sie zum Essen einlädt, darf sich Kommentare anhören wie: "Kohlenhydrate um diese Uhrzeit?!" Sie weiß einfach, wie der Hase läuft und erteilt ungefragt Anweisungen. Rette sich, wer kann!

Der Tiefstapler

"Ich bin kein guter Skifahrer." "Ich kann nicht backen." "Ich habe gar keine Kondition." Tiefstapler senken die Erwartungen ihrer Mitmenschen ins Bodenlose, nur um dann am Berg, beim Kindergeburtstag oder beim Lauftraining grandios dazustehen. Wir sagen: unsympathisch. Bescheidenheit ist nur eine Zier, wenn sie ernst gemeint ist!

Der Selbstbewusste

Es ist ja keineswegs so, dass man auf seine Leistung nicht stolz sein dürfte. Ein gesundes Selbstbewusstsein zu ­haben heißt auch, entspannt Erfolge genießen zu können. Wer sich aufrichtig über das neue Auto, eine Top-Position oder das Hole-in-one freut, darf ruhig jubeln. Nur Nei­dige nennen das schon "Angeben". In der Wirtschaft ist die "Darstellung der eigenen ­Marke" heute wichtiger denn je.

Der Hochstapler

Jetzt wird’s kriminell. Wer Illusionen als Realität verkauft und andere (professionell) täuscht, kann im Gefängnis landen. Hochstapler-Karrieren beginnen oft mit einer Schwindelei. Auf eine Lüge folgt die nächste – und plötzlich ist man Arzt, Professor oder Pilot. Hochstapler haben oft eine hohe soziale Kom­petenz: Sie gelten selten als Angeber …

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