Verblüffend: So entstanden diese 7 Sprichwörter
Schwein gehabt, es gibt für jede Situation das richtige Sprichwort – das passt dann immer wie die Faust aufs Auge. Wir benutzen die Redewendungen, ohne großartig darüber nachzudenken, auch wenn sie uns manchmal spanisch vorkommen. Um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die historischen Hintergründe der folgenden Sprichworte herausgefunden – hoffentlich haben wir dabei auch keinen Bock geschossen, sondern den Nagel auf den Kopf getroffen.
1. Armer Schlucker
Beim Wort „arm“ muss man schon mal schlucken. Oder stammt der Ausdruck etwa daher, dass man sich vor lauter Geldnot nichts zu essen (also zu schlucken) leisten kann? Weder noch. Der Ausdruck geht auf den Baumeister Philipp Schlucker zurück. 1782 gab er ein mutiges Angebot für den Bau der Mauer des Lainzer Tiergartens ab. Viele nahmen ihn nicht ernst und prophezeiten seinen finanziellen Ruin – dann würde er als armer Schlucker enden. Dem war am Ende nicht so, Herr Schlucker wurde ganz und gar nicht arm, sondern bereicherte Wien noch mit vielen weiteren Bauprojekten und einem noch heute geläufigen Sprichwort.
2. Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts
Mit niedlichen Häschen hat das Ganze nichts zu tun. Denn so wie es einen Herrn Schlucker gab, gab es auch einen Herrn Hase. Der Student Victor Hase wurde 1855 in Heidelberg angeklagt einen Mann bei einem Duell erschossen zu haben. Vor Gericht verteidigte er sich mit den Worten: „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.“
3. Da ist Hopfen und Malz verloren
Das Sprichwort hat tatsächlich etwas mit Bier zu tun. Bier wurde früher zu Hause von den Frauen gebraut. Nicht immer ging dabei alles gut und manchmal war das Bier ungenießbar. In diesem Fall waren eben Hopfen und Malz, die beiden Hauptzutaten, verloren.
4. Die Arschkarte ziehen
Die exakte Herkunft ist umstritten, aber eine Theorie ist, dass der Spruch aus der Zeit stammt, als es noch keinen Farbfernseher gab. Fußball wollten die Menschen aber dennoch schauen und natürlich wissen, ob der Schiedsrichter nun die gelbe oder die rote Karte zückte. Damit das klar erkenntlich war, wurde die gelbe Karte in der Brusttasche aufbewahrt, die rote Karte hingegen in der Gesäßtasche. Wer also das Spielfeld verlassen musste, zog tatsächlich die Arschkarte.
5. Ins Fettnäpfchen treten
Passiert uns allen hin und wieder. Peinlich, peinlich … Das Fettnäpfchen hatte aber im Mittelalter eine wichtige Bedeutung: Um die Schuhe zu imprägnieren, wurden diese eingefettet. Auch Gäste sollten in den Genuss von trockenen Füßen kommen und so stand in der Nähe der Eingangstür stets ein Fettnäpfchen bereit. Manchmal übersah das aber jemand und stieg beherzt hinein, um daraufhin im ganzen Haus fettige Schuhabdrücke zu hinterlassen – das freute dann gewiss niemanden.
6. Einen Bock schießen
Möchte niemand, wer macht schon gerne Fehler? Den Ursprung hat dieser Spruch in Schützenfesten. Dort galt nämlich ein Ziegenbock als Trostpreis. Wer also sein Ziel verfehlte, schoss einen Bock.
7. Den Nagel auf den Kopf treffen
Auch das hat wiederum etwas mit Schützenfesten zu tun und weniger mit Hammer und Nagel. Denn der Nagel war das, mit dem die Zielscheibe aufgehängt wurde. Und dieser Nagel befand sich exakt in der Mitte der Scheibe. Wer also den Nagel auf den Kopf traf, lag goldrichtig!