Grimaldis boykottieren "Grace Of Monaco": "Verdrehung" der Geschichte
Die monegassische Legende Grace Kelly kehrt mit der Filmbiographie "Grace Of Monaco" an die Côte d'Azur zurück! Der neue Film stellt mit Nicole Kidman in der Hauptrolle die Anfänge der US-Schauspielerin Grace Kelly im Fürstentum von Monaco dar. Doch die dramatische Inszenierung, die Kellys Hin- und Hergerissenheit zwischen ihrer Leidenschaft für die Schauspielerei und ihrer Liebe zu Fürst Rainer sowie den Einschränkungen, die ihre neue Rolle als Fürstin von Monaco mit sich bringt, wird von den Grimaldis nun heftig kritisiert.
Eine "Farce"!
Die Fürstenfamilie bezeichnet die Hollywood-Variante von Grace Kellys Leben in einem Kommuniqué als "Farce" und "Verdrehung" der Familiengeschichte "zu rein kommerziellen Zwecken." Das Werk des französischen Regisseurs Olivier Dahan und des britisch-iranischen Drehbuchautors Arash Amel sei laut Albert II., Caroline und Stépahnie keinesfalls als Filmbiografie zu werten. Das Skript basiere auf "falschen historischen Bezügen". Der Regisseur und die Produzenten "haben es abgelehnt, die zahlreichen Anmerkungen der Familie zu berücksichtigen", heißt es in dem Schreiben. Bereits im Jänner 2013 bezeichneten die Monegassen die Story als "unnötig glamourisierend."
Aus diesem Grund würden die Kinder der 1982 bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Schauspielerin nicht zum Filmfestival von Cannes am 14. Mai kommen, zu dessen Eröffnung "Grace Of Monaco" erstmals gezeigt wird. Zumal die Liebesgeschichte zwischen Grace Kelly und Fürst Rainier ausgerechnet in Cannes begann. Die beiden haben sich die beiden beim Filmfestival im Jahr 1955 kennengelernt.
Kein Kinostart in den U.S.A.?
Unzufrieden mit der Endfassung vom "Grace Of Monace" ist laut der Zeitschrift "Variety" übrigens auch US-Produzent Harvey Weinstein. Er habe sogar überlegt, den Film in den U.S.A. nicht in den Kinos zu zeigen. Regisseur Dahan findet die Kritik nicht angebracht und bezeichnet die Reaktion der Grimaldis "etwas unverhältnismäßig." Der Fürstenpalast hätte mehrere Fassungen des Drehbuchs gesehen und einige Änderungen seien auch berücksichtigt worden. Aber letztendlich sei es das Recht eines Filmemachers, ein fiktionales Werk zu schaffen: "Der Film ist nicht die Frucht eines Historikers, sondern eines Künstlers."
Am 16. Mai läuft "Grace Of Monaco" in den heimischen Kinos.
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