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Ein Mensch steht auf der Waage.
Viele Menschen bringen zu viel auf die Waage.
Viele Menschen bringen zu viel auf die Waage.
APA/dpa/Lino Mirgeler

Wir sind zu dick: Österreich verfettet

01.03.2024 um 14:43, APA, Red
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Unter Heranwachsenden zwischen 5 und 19 Jahren hat sich die Zahl der Übergewichtigen seit 1990 weltweit vervierfacht. Auch Österreich ist davon betroffen.

Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht ist rasant gestiegen. Weltweit waren nach einer Studie 2022 mehr als eine Milliarde Menschen von Adipositas betroffen. Der Anteil der stark Übergewichtigen an der Bevölkerung habe sich seit 1990 mehr als verdoppelt, unter Heranwachsenden zwischen 5 und 19 Jahren sogar vervierfacht, berichtete die Fachzeitschrift "The Lancet".

Spanische und französische Frauen werden dünner

In einigen wohlhabenden Ländern und bestimmten Bevölkerungs- und Altersgruppen erreiche die Zahl inzwischen ein Plateau oder sinke leicht, sagte Majid Ezzati vom Imperial College in London, etwa bei Frauen in Spanien und Frankreich. Die genauen Gründe dafür herauszufinden war nicht Teil der Analyse.

Hier leben die dicksten Menschen

In Österreich lag der Anteil bei Frauen mit Adipositas nach dieser Studie 2022 bei 13 Prozent, was Platz 170 in der Länderliste entsprach. Nummer 1 auf der Liste und damit am schlimmsten betroffen ist hier Tonga mit 81 Prozent. Bei Männern lag der Anteil in Österreich bei 19 Prozent (Platz 113). Hier ist der Inselstaat Amerikanisch-Samoa mit 70 Prozent adipöser Männer auf der Listenplatz 1. Unter den Mädchen und Frauen bis 19 Jahren lag der Anteil in Deutschland bei sieben Prozent (119. Platz), bei Burschen und jungen Männern bei 10 Prozent (111. Platz).

Folgen von Adipositas

Adipositas kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsformen auslösen. Die chronische Krankheit wird definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts.

Stark übergewichtige Jugendliche

Insgesamt waren 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren stark übergewichtig. 9,3 Prozent der Burschen galten 2022 als fettleibig, 6,9 Prozent der Mädchen. Bei Erwachsenen verdoppelte sich der Anteil bei Frauen seit 1990 auf 18,5 Prozent, und er verdreifachte sich bei Männern auf 14 Prozent.

Kehrseite: Mangel- und Unterernährung

Die andere Seite des Ernährungsproblems: Gleichzeitig seien weltweit auch hunderte Millionen Menschen weiter von Mangel- und Unterernährung betroffen, heißt es in der Studie, vor allem in Ländern in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara. Unterernährung sei für die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Starkes Übergewicht und Unterernährung seien zwei Seiten desselben Problems: schlechter Ernährung, so die WHO.

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