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Ketchup-Regal im Supermarkt
Mehr Schein als Sein: Greenwashing bei Heinz Ketchup.
Mehr Schein als Sein: Greenwashing bei Heinz Ketchup.
iStock.com/Kwangmoozaa

Werbeschmäh: Grüner Trend im Ketchup-Regal

09.10.2023 um 10:47, Simone Reitmeier
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Eine bekannte Ketchup-Marke wirbt mit einer umweltfreundlichen Plastikflasche. Auf den ersten Blick wirkt das besonders nachhaltig.

Die bekannte Marke Heinz hat für Aufsehen gesorgt: Mit einem grünen Etikett und dem prägnanten Hinweis "100% Recycable Bottle" suggeriert das Unternehmen einen besonderen Beitrag zur Umweltfreundlichkeit. Doch was steckt dahinter?

Etikett mit Fragezeichen

Foodwatch hat sich die Flasche genauer angesehen. Das besagte Etikett ist, abgesehen von seiner Farbe, nichts Besonderes. Alle Ketchupflaschen aus Plastik sind theoretisch recycelbar – das unterscheidet Heinz nicht von anderen Marken. Doch die Aufmachung und der Hinweis erzeugen beim Konsumenten den Eindruck von besonderer Nachhaltigkeit, obwohl es sich hierbei nicht einmal um ein Bio-Produkt handelt.

Heinz Ketchup mit grünem Etikett.
Alle Ketchupflaschen aus Plastik sind theoretisch recycelbar.

"Recycelbar" vs. "Recycelt"

 "100% Recyclable" bedeutet lediglich, dass eine Wiederverwertung möglich ist – nicht, dass dies auch geschieht oder, dass bereits recyceltes Material in der Verpackung verwendet wurde. Das effektive Recycling hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie etwa der korrekten Entsorgung durch den Verbraucher oder der vorhandenen Infrastruktur. Recycelt heißt hingegen, dass die Verpackung zumindest einen Anteil an wiederverwerteten Materialien enthält.

Grün als Bio-Indikator

Ein Blick auf den Wettbewerb zeigt: Das Felix Tomaten-Ketchup mit der Bezeichnung "Bio, weniger Zucker, weniger Salz" nutzt ebenfalls ein grünes Etikett, doch hier steht es für tatsächliche Bio-Zutaten. Die Flasche besteht ebenfalls aus recycelbaren Kunststoff, geworben wird damit aber nicht.

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