Weltpremiere: Erstes Land verbietet Kurzstreckenflüge
Einmal mehr nimmt Frankreich die Pionierrolle ein: Als erstes Land der Welt streicht La Grande Nation Kurzstreckenflüge aus seinen Flugplänen. Damit möchten die Franzosen ihre Klimaziele erreichen.
Zug statt Flug
Das Verbot gilt für alle Flüge, deren Ziele unter 2,5 Stunden mit dem Zug erreichbar sind. Von rund 100 Städteflügen sind davon aber nur wenige Verbindungen betroffen. Beispielsweise:
- Paris - Nantes
- Paris - Lyon
- Paris - Bordeaux
Sollte das Bahnnetz in Zukunft weiter ausgebaut werden, könnten womöglich weitere Städteflüge gecancelt werden.
Wie kann man, während wir für Dekarbonisierung unseres Alltags kämpfen, die Nutzung von Flugzeugen zwischen Städten rechtfertigen, wo es regelmäßige, schnelle und effiziente Zugverbindungen gibt?
Klimazielen einen Schritt näherkommen
Bereits vor einem Jahr war die Reduktion von Städteflügen Teil des Klima-Maßnahmepakets, Ende 2022 hat schließlich auch die EU-Kommission zugestimmt. Frankreich möchte mit dem Verbot seinen Klimazielen einen Schritt näherkommen. Umweltschützer fordern allerdings eine Ausweitung auf maximal sechs Stunden Bahnfahrzeit, damit mehr Flüge gestrichen werden. Noch fällt beispielsweise die Flugstrecke zwischen Paris und Marseilles nicht dem Verbot zum Opfer – per Bahn ist man rund drei Stunden unterwegs.
Kurzstreckenverbot in Österreich?
Hierzulande ist kein Verbot von Kurzstreckenflügen in Sicht, die meisten Strecken sind für Fluglinien allerdings nicht sonderlich attraktiv. Austrian Airlines verlagert Verbindungen von unter drei Stunden Bahnfahrt auf die Schiene. Davon betroffen ist beispielsweise die Route zwischen Flughafen Wien und Salzburg Stadt. Sobald Semmeringtunnel und Südstrecken-Ausbau fertig sind, soll auch auf der Strecke zwischen Flughafen Wien und Graz auf Bahn umgestellt werden.
