Evakuierung wegen Bombe: RTL bricht Live-Sendung ab
Wieder Bombenalarm in Köln! In der Domstadt müssen rund 20.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, weil drei Weltkriegsbomben entschärft werden. Die Stadt spricht von einer der größten Evakuierungen der vergangenen Jahre.
Evakuierung
Der Sperrkreis umfasst neben Wohngebieten auch Hotels, Brücken und zentrale Punkte der Innenstadt. Insgesamt sind 58 Hotels und andere Beherbergungsbetriebe betroffen. Auch drei Rheinbrücken werden gesperrt. Der Kölner Dom liegt knapp außerhalb des Evakuierungsbereichs.
RTL-Sendungen betroffen
Betroffen ist auch der TV-Sender RTL. Die Live-Sendung „Punkt 7“ musste während der Ausstrahlung abgebrochen werden. Moderator Jan Malte Andresen sagte um 7.59 Uhr: „Entschuldigen Sie, wenn wir ein bisschen gehetzt sind.“ Kollegin Vanessa Civiello ergänzte: „Auf dem Sprung sind wir schon.“ Danach wurde das Studio geräumt, „Punkt 8“ entfiel. Alle weiteren RTL-Mitarbeiter arbeiten nun im Mobile Office. Die Magazine „Punkt 12“, „RTL Aktuell“ und das „RTL Nachtjournal“ werden aus Berlin live übertragen. Alle übrigen Sendungen sind vorab aufgezeichnet worden.
Weitere Maßnahmen
Die Stadt hat angekündigt, den betroffenen Gebäudekomplex bis spätestens 8 Uhr vollständig zu räumen. Sicherheitskräfte haben die Maßnahmen kontrolliert durchgeführt. Laut Stadtverwaltung verlaufen Evakuierung und Sperrung bislang planmäßig.
Bombenfund
Gefunden wurden zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben sowie eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe. Sie sind bereits am Montag entdeckt worden. Sprengstoffexperten haben mit der Entschärfung begonnen, nachdem alle Sicherheitsvorkehrungen abgeschlossen waren.
Historischer Kontext
Köln gehört zu den am stärksten bombardierten Städten des Zweiten Weltkriegs. In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 fand der erste sogenannte „Tausend-Bomber-Angriff“ der britischen Royal Air Force auf eine deutsche Metropole statt. Bombenentschärfungen gehören daher auch heute noch zur traurigen Realität der Stadt.