Preisschock: Bier wird wieder teurer
- Bier wird teurer
- Gründe für die Erhöhung
- Auswirkungen auf Handel und Konsumenten
- Wirte warnen vor Folgen
- Gastronomie sucht Alternativen
Ab 1. Dezember wird Bier in Österreich erneut teurer. Die Brau Union, Tochter des Heineken-Konzerns mit Sitz in Linz, hebt die Preise im Handel und in der Gastronomie im Durchschnitt um 3,2 Prozent an. Im vergangenen Jahr erhöhte das Unternehmen die Preise bereits zweimal. Zuletzt im Dezember um 3,4 Prozent. Betroffen sind Marken wie Gösser, Zipfer, Puntigamer, Kaiser, Schwechater, Wieselburger und Schladminger.
Bier wird teurer
Der Konzern dominiert den österreichischen Biermarkt und beliefert nahezu alle großen Supermarktketten und Gastronomiebetriebe. Nun folgt die nächste Preisanpassung. „Insbesondere sind Lohn- und Gehalts- sowie Energiekosten – sowohl bei unseren Vorlieferanten als auch im eigenen Unternehmen – maßgebliche Kostentreiber“, erklärte die Brau Union im Oktober gegenüber der APA. Die Erhöhung betrifft sowohl Flaschenbier im Handel als auch Fassbier in der Gastronomie.
Gründe für die Erhöhung
Das Unternehmen verweist auf mehrere Faktoren. Neben steigenden Energie- und Personalkosten nennt die Brau Union auch höhere Transportpreise und teurere Rohstoffe. „Trotz erheblicher interner Effizienzmaßnahmen und Prozessoptimierungen können wir die Kostensteigerungen nicht abfedern“, teilte der Konzern mit. Schon 2024 habe man unter ähnlichen Umständen Anpassungen vornehmen müssen.
Auswirkungen auf Handel und Konsumenten
Wie stark die Preiserhöhung tatsächlich bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommt, liege laut Brau Union nicht in ihrer Hand. Die Preisgestaltung obliege den Handelsketten und Gastronomen. Dadurch entscheide der Markt, ob das Bier im Supermarktregal oder im Gasthaus deutlich teurer wird. In der Gastronomie dürfte der Aufschlag rascher spürbar sein, da Wirte ihre Kalkulationen kurzfristig anpassen müssen.
Wirte warnen vor Folgen
In der Branche wächst die Sorge, dass die höheren Einkaufspreise Gäste abschrecken könnten. Klaus Friedl, Fachgruppenobmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer, warnt vor einem weiteren Rückgang beim Bierkonsum. „Früher haben wir vielleicht mit Freunden zwei, drei Gläser Bier getrunken. Wir merken, dass dieses Thekengeschäft weniger ist, vielleicht ein Glas Bier noch und das war es dann. Bei den meisten Betrieben ist das Thekengeschäft total zum Erliegen gekommen“, sagt Friedl im ORF.
Gastronomie sucht Alternativen
Viele Betriebe reagieren bereits auf die Entwicklung. „Die Gastronomen sind jetzt so weit, dass sie Ersatzprodukte suchen, oder auch andere Biere anbieten, bei denen die Preise vielleicht nicht so hoch sind“, erklärte Friedl weiter. Immer häufiger greifen Wirte auf kleinere Privatbrauereien zurück. Damit wächst die Vielfalt auf den Getränkekarten, der wirtschaftliche Druck bleibt jedoch bestehen. „Wir haben ja nicht nur das Bier, das teurer geworden ist, auch andere Lebensmittel und auch Energiekosten, die uns die Preise antreiben. Im Endeffekt müssen wir dann die Preise weitergeben, weil wir auch unsere Leistungen bezahlen müssen – an den Mitarbeiter und an den Lieferanten“, so Friedl abschließend.