Lebensmittelbranche: Warnung vor Preiseingriffen
In Österreich wird derzeit heftig über die Entwicklung der Lebensmittelpreise diskutiert. Der heimische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) will jetzt die Debatte einfangen und auf Risiken staatlicher Eingriffe hinweisen.
Sorgen und mögliche Folgen
Besonders kritisch sehen Händler den Vorschlag staatlicher Preisobergrenzen. Als Negativbeispiel wird Ungarn genannt, wo ein Preisdeckel leere Regale, Versorgungsprobleme und hohe Inflation zur Folge hatte.
Offener Brief an die SPÖ
Mit einem offenen Brief appelliert der Handelsverband an die Sozialdemokraten, die Nahversorgung in Österreich nicht durch regulierende Eingriffe zu gefährden. Man erkenne zwar die Belastung für Konsumentinnen und Konsumenten an, betone jedoch, dass der Handel nicht Verursacher, sondern selbst Betroffener der Teuerung sei, wie in einer Aussendung betont wird.
Inflation: Ursachen bekämpfen
Statt Eingriffe in die Preisgestaltung fordern die Branchenvertreter politische Maßnahmen, um weitere Preisanstiege verhindern zu können. Etwa durch die Senkung der Energiepreise, ein Verbot territorialer Lieferbeschränkungen, mehr Bürokratieabbau und reduzierte Personalkosten.
Kritik an Vorgehen des Sozialministeriums
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die laufende Klage des Sozialministeriums und des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) zur Preisauszeichnung. Diese sei den betroffenen Händlern bislang nicht zugestellt worden, während die Medien bereits informiert wurden.
Dialogbereitschaft
Der Lebensmittelhandel betont seine Bereitschaft, konstruktiv an Lösungen mitzuwirken. Ziel sei ein sachlicher Dialog über wirksame Maßnahmen gegen steigende Preise – ohne die Versorgungssicherheit und Qualität der Lebensmittel in Österreich zu gefährden.