Insolvenz: Das passiert jetzt mit dem DSV Leoben
- Insolvenzverfahren beantragt
- Fast eine Million Euro Schulden
- Hauptgründe für die Insolvenz
- Landesliga-Betrieb soll weiterlaufen
- Sanierungsplan mit Eigenverwaltung
- Hintergrund zum Verein
- Forderungsanmeldungen möglich
In Leoben ist es am Montag zur Insolvenzanmeldung des Fußballvereins DSV Leoben gekommen. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung mitteilt, hat der Verein beim Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Der Spielbetrieb in der steirischen Landesliga soll laut Antrag aufrechterhalten werden.
Insolvenzverfahren beantragt
Der DSV Leoben hat am Montag offiziell die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt. Bereits zuvor waren Insolvenzverfahren über zwei verbundene Gesellschaften eröffnet worden: die DSV Leoben Vermarktung GmbH und die DSV Leoben Profispielbetrieb GmbH. Gegen den nun betroffenen Verein selbst lag zudem ein Gläubigerantrag vor. Der Verein hat seine Überschuldung eingeräumt.
Fast eine Million Euro Schulden
Die Gesamtverbindlichkeiten des Vereins belaufen sich laut Antrag auf rund 995.000 Euro. Ein Großteil der Schulden – rund 706.000 Euro – resultiert aus einer Nachforderung der Finanzbehörde nach Prüfung der Lohnabgaben und Sozialversicherungsbeiträge. Weitere offene Beträge stammen aus dem ehemaligen Profispielbetrieb, für den der Verein nun haftet.
Hauptgründe für die Insolvenz
Obwohl nach der Insolvenz der Profispielbetrieb GmbH Sparmaßnahmen umgesetzt wurden, sind laut Angaben des Vereins erhebliche Schulden geblieben. Der Antrag verweist dabei auf Fehler früherer Verantwortlicher. Neben den Steuernachforderungen sind zusätzliche Verbindlichkeiten aus früheren Geschäftsaktivitäten auf den Verein übergegangen.
Die Aktiva des Vereins bestehen im Wesentlichen aus der Betriebs- und Geschäftsausstattung mit einem Liquidationswert von rund 25.000 Euro sowie Forderungen gegenüber früheren Sponsoren. Das Vereinsgelände befindet sich im Alleineigentum des DSV Leoben, kann aber aktuell nicht seriös bewertet werden.
Landesliga-Betrieb soll weiterlaufen
Trotz Insolvenz sieht sich der Verein in der Lage, den Spielbetrieb in der steirischen Landesliga fortzusetzen. Derzeit stehen dafür laufende Einnahmen aus Spielen sowie Unterstützungen durch Sponsoren zur Verfügung. Laut Antrag ist auch nicht mit Sanktionen des Landesverbandes zu rechnen.
Sanierungsplan mit Eigenverwaltung
Im Zuge des Verfahrens bietet der DSV Leoben seinen Gläubigern eine Sanierungsquote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Voraussetzung für die Fortführung des Vereins ist die Zustimmung der Gläubiger zur angebotenen Quote. Die Steuerbescheide, auf denen die Forderungen der Finanz beruhen, wurden beeinsprucht. Eine endgültige Entscheidung der Behörde steht noch aus.
Hintergrund zum Verein
Der DSV Leoben ist im Vereinsregister eingetragen und versteht sich laut Statuten als gemeinnütziger Fußballverein. Aktuell nimmt der Verein am steirischen Landesligabetrieb teil und betreibt eine Nachwuchsabteilung. Der Verein beschäftigt derzeit zwei Dienstnehmer.
Forderungsanmeldungen möglich
Forderungen können ab sofort über den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) angemeldet werden. Weitere Entwicklungen hängen maßgeblich vom Ausgang des Sanierungsverfahrens und den Entscheidungen der Gläubiger ab.
