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Fliegenfischen
Klaus Berg vom OÖ Landesfischereiverband ist selbst begeisterter Fliegenfischer.
Klaus Berg vom OÖ Landesfischereiverband ist selbst begeisterter Fliegenfischer.
Klaus Berg

Fischerei: Auf den Fisch gekommen…

16.03.2021 um 13:42, Jürgen Philipp
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Fischen liegt im Trend. Kein Wunder: Fischen hilft beim Stressabbau und verschafft Glücksgefühle. Doch wie wird man Fischer? Klaus Berg vom OÖ Landesfischereiverband gibt Einblicke und Tipps.

Herr Berg. Sie sind Fischereifachberater beim OÖ Landesfischereiverband. Was ist so toll am Fischen?

Berg: „Das Tolle daran ist, dass viele Menschen die sich nach Erholung in der Natur sehen, und die abschalten wollen, all das beim Fischen finden. Es ist eine Freizeitbeschäftigung die sogar Glücksgefühle weckt. Es dient dem Stressabbau und hilft den inneren Frieden zu finden. Manche sagen, es ist für sie eine Art Meditation, für manche ist es Aktivität. Es gibt sehr aktive Fischer, etwa beim Fliegenfischen, die immer in Bewegung sind, und es gibt welche, die sich ausruhen und wieder zu sich finden wollen.“

Wie hat sich das letzte Jahr auf die Fischerei ausgewirkt?

Berg: „Letztes Jahr verzeichneten wir einen deutlichen Anstieg. 2020 waren rund 32.000 Fischer aktiv am Wasser. Das bedeutet einen Zuwachs von 10% gegenüber 2019. Viele, die ausgesetzt oder pausiert haben, sind letztes Jahr wieder aktiv geworden. Allerdings fiel leider die Jungfischerausbildung aus. Seit Ende 2020 haben wir auch Onlinekurse, doch die Prüfungen müssen in Präsenz stattfinden. Ein Drittel der Leute welche die Fischerprüfung machen, sind unter 15 Jahre. Man kann übrigens ab dem 12. Lebensjahr die Prüfung ablegen. Präsenzkurse sind da besonders wichtig, weil gerade die jungen Leute noch viele Fragen haben. Es gibt daher kein Nachwuchsproblem, selbst in den geburtenschwachen Jahrgängen finden sich immer noch genügend Interessierte Kinder und Jugendliche. Auch der Anteil an Fischerinnen steigt seit Jahren und beträgt aktuell rund 14%. Vom Fischereigesetz her dürfen Kinder unter 12 Jahren mit einem Erwachsenen mitfischen, ohne dass sie eine Berechtigung brauchen.“

Apropos Fischereikarte. Was kostet sie?

Berg: „Die Fischerkarte ist notwendig. Man muss eine Prüfung ablegen. Diese kostet 125 Euro mit allen Lehrmaterialien und man bekommt eine Fischereikarte in Scheckkartenformat, die ein Leben lang gültig ist. Schwarzfischerei, also Fischen ohne Karte, ist verboten und kann bis zu 2.200 Euro Strafe kosten.“

Wer legt eigentlich fest wieviel Fische man entnehmen darf?

Berg: „Fischerei ist Landessache, aber jeder Bewirtschafter der Gewässer kann eigene Regeln aufstellen. Sie müssen aber strenger sein als das Landesgesetz. Bewirtschafter sind etwa Privatpersonen oder Vereine. Sie sind für die Hege der Gewässer zuständig. Die Donau zum Beispiel gehört hunderten von Fischereiberechtigten. Ich muss also fragen wo ich fischen darf und ein Ticket lösen. Der Lizenzgeber kann festlegen wie viele Fische man entnehmen darf. Solche Tickets kosten an der Donau um die 15 Euro pro Tag. Ein Fliegenfischereigewässer kann hingegen schon einmal bis zu 100 Euro pro Tag teuer sein.“

Wie sieht es mit der Grundausrüstung für Anfänger aus. Was kostet diese ungefähr?

Berg: „Die Ausrüstung kostet für absolute Anfänger ab etwa 100 Euro. Fliegenfischen ist da schon deutlich teurer, weil die Ausrüstung aufwändiger ist. Am besten für Anfänger ist es einmal mit Bekannten oder Freunden mitzugehen, die schon fischen und es einmal auszuprobieren.“

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