E.-coli entdeckt: Trinkwasser-Alarm in Gmunden
Inhalt
- Vorsicht auch bei Küche und Geschirr
- Ursache noch unklar
- Behörde arbeitet an schneller Lösung
- Das sollten Sie über E.-coli-Infektionen wissen
Bei einer routinemäßigen Trinkwasserprobe im Gmundner Stadtgebiet Tastelberg haben die Behörden am Freitag E.-coli-Bakterien festgestellt. Diese können gesundheitsschädlich sein und führen oft zu Symptomen wie Übelkeit oder Durchfall.
Die Bewohner von 43 Straßenzügen sind aufgefordert, ihr Leitungswasser mindestens drei Minuten abzukochen, bevor sie es trinken, zum Kochen verwenden oder Obst und Gemüse reinigen.
Vorsicht auch bei Küche und Geschirr
Die Stadt rät außerdem, beim Reinigen von Arbeitsflächen abgekochtes Wasser zu verwenden. Wer einen Geschirrspüler besitzt, sollte darauf achten, dass dieser auf mindestens 85 Grad heizt. Falls das Gerät diese Temperatur nicht erreicht, empfiehlt sich das Nachspülen mit abgekochtem Wasser.
Ursache noch unklar
Noch ist unklar, wie die Verunreinigung entstanden ist. Der betroffene Wasserbehälter wurde bereits geleert und gründlich gereinigt. Erst nach der Auswertung von neuen Proben am Montag wird entschieden, ob die Abkochpflicht aufgehoben werden kann.
Behörde arbeitet an schneller Lösung
Die Stadtgemeinde versichert, mit Hochdruck an der Ursachenklärung zu arbeiten. Ziel sei es, die Situation schnellstmöglich zu bereinigen und die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser wiederherzustellen.
Das sollten Sie über E.-coli-Infektionen wissen
Bestimmte Stämme von Escherichia coli produzieren Zellgifte wie Shiga- oder Vero-Toxin. Diese werden als VTEC (verotoxin-bildende) oder STEC (shigatoxin-bildende) E. coli bezeichnet. EHEC-Stämme (enterohämorrhagische E. coli) können durch zusätzliche krankmachende Faktoren besonders schwere Entzündungsreaktionen im menschlichen Körper auslösen.
Übertragung: Häufigste Ursachen sind der Verzehr von ungenügend erhitztem Rinderfaschierten oder nicht pasteurisierter Milch. Auch andere kontaminierte Lebensmittel wie Joghurt, Salami, Käse, rohes Gemüse oder nicht pasteurisierter Apfelsaft können eine Infektion auslösen. Weitere Infektionswege sind unsachgemäße Schlachtung, direkter Tierkontakt (z. B. Streichelzoo), verunreinigte Umweltflächen oder eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
Krankheitsbild: Die Inkubationszeit liegt meist zwischen ein und drei Tagen (selten bis zu acht Tagen). Die Erkrankung beginnt oft mit wässrigen Durchfällen, die später blutig werden können, begleitet von Übelkeit, Bauchschmerzen, selten Fieber oder Erbrechen. Gefährdet sind besonders Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. In schweren Fällen können Nierenschäden oder ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auftreten, das im Kindesalter lebensbedrohlich sein kann.