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Die Südfassade der HTL1 Lastenstraße mit den neuen, autonomen PV-Modulen.
Die Südfassade der HTL1 Lastenstraße mit den neuen, autonomen PV-Modulen.
HTL1 Lastenstraße

E-Speicherlösungen: HTL1 Lastenstraße forscht

22.06.2022 um 11:34, Pia Kulmesch
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An der HTL1 Lastenstraße wird ein neues Projekt umgesetzt mit dem Ziel, die Eigenstromproduktion zu verdoppeln. Die Schule soll zum „Kleinkraftwerk“ werden. Öffentliche E-Tankstellen sind geplant.

Die HTL1 Lastenstraße in Klagenfurt gilt als Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien und E-Mobilität. Das wissenschaftliche Projekt „GREENSChOOLENERGY“ läuft mittlerweile seit zwei Jahren erfolgreich. Dieses beschäftigt sich mit der Erforschung urbaner Hotspots. Im Rahmen des Projekts wurde vergangenes Jahr die südliche Fassade der Schule mit bifacialen, autonom gesteuerten PV-Modulen ausgerüstet. Außerdem wurden inzwischen einige Bereiche des Flachdachs begrünt und Teile der Südfassade und der freien Flächen bepflanzt.

Erfolgreiches Projekt

Die PV-Anlage bringt es auf eine Gesamtleistung von 117 kWp bei einer Eigenverbrauchsquote von 87 Prozent. An der HTL1 Lastenstraße werden schon jetzt jährlich mehr als 140.000 kWh nachhaltiger und grüner Strom aus Sonnenenergie gewonnen.

Volumen von 2,4 Millionen Euro

Seit einigen Monaten wird an der Schule das neue Projekt „E3@school“ mit einem Investitionsvolumen von 2,4 Millionen Euro umgesetzt. Das Ziel ist, die Eigenstromproduktion zu verdoppeln. Bei einer Erhöhung der Anzahl von PV-Modulen am Dach der Schule soll ein kleines „Kraftwerk“ mit einer Eigenleistung von insgesamt 250 kWp errichtet werden. Dabei geht es auch um Speicherung. So werden in den kommenden Monaten an der HTL hocheffiziente E-Speicher mit einer Kapazität von mehr als 1.000 Kilowattstunden installiert. Mittels eines K.I.-gesteuerten Energiemanagementsystems soll der gespeicherte Strom in eine öffentlich zugängliche Schnellladestraße mit mehreren Stationen in der Jessernigstraße eingespeist werden. In dieser können Verkehrsteilnehmer schnell und unkompliziert ihre E-Fahrzeuge aufladen.

Die Gewächse an der unteren Südfassade sollen bis zur PV-Fassade reichen und so für einen zusätzlichen Kühlungseffekt sorgen.

Mehrere Beteiligte

Das an diesem Großprojekt beteiligte Konsortium setzt sich zusammen aus der Stadt Klagenfurt, HTL1 Lastenstraße, dem AIT (Austrian Institute of Technology), Energie Kompass GmbH Stegersbach, den Klagenfurter Stadtwerken, der Firma NGEN (Energy system solutions) aus Slowenien und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).
Schüler der HTL1 Lastenstraße erarbeiten im Unterricht den Anteil der Schule am Projekt. Dieser wird unter anderem die Entwicklung eines umfangreichen Monitorings der gesamten Energieflüsse sein. Auch die Entwicklung und Fertigung einer bidirektionalen Ladesäule mit einer direkten Anbindung an den Megawattstundenspeicher werden an der HTL durchgeführt. Die Schule leistet so einen entscheidenden Beitrag zur „Smart City Strategie“ der Stadt Klagenfurt (Reduktion der Treibhausgase bis 2030 um 70%, bis 2040 um 90%) sowie zu den SDGs (Nachhaltigkeits-Entwicklungs-Ziele) der Vereinten Nationen.

Weitergabe von Strom

Michael Archer, Direktor der HTL1 Lastenstraße, spricht über die Pläne, auch andere Gebäude mit dem Strom der Schule zu versorgen. So entstehe gerade im Schulbetrieb in den Sommerferien ein heftiger Stromüberschuss. „Die Idee ist es, diesen Überschuss, der dann an der HTL1 anfällt, an andere Bundesgebäude weiterzugeben im Sinne einer Energiegemeinschaft und der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.“

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