Nie wieder Cheese: So wirkt man auf Fotos attraktiver
Und nun alle: Cheeeese. Das Familienfoto ist im Kasten – so richtig glücklich sieht allerdings niemand aus. Die Oma hat mal wieder die Augen zu, den Enkel interessiert der Fußball mehr als die Kamera und das Lächeln der Familienmitglieder, die es geschafft haben, für einen kurzen Moment mit offenen Augen in die Kamera zu blicken, wirkt irgendwie unnatürlich. Wieso nur? Man hat hervorragend gespeist, reichlich getrunken, die Stimmung ist bestens. In diesem Fall muss man den Fehler wohl beim Fotografen suchen. Denn wird man von diesem zum allbekannten "Cheese" aufgefordert, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Gesicht verzerrt wirkt.
Bitte lächeln
Die Fotoalben sind voll davon: Aufnahmen mit grimassenhaft "cheesenden" Menschen. Auf Instagram würde man so etwas nicht als gelungenes Selfie posten. Doch Fotografen arbeiten nicht nur mit "Cheese", um ihre Models zum Lächeln zu bringen – wer auf Anglizismen verzichten möchte, versucht mit "bitte lääächeeeeln" für Stimmung zu sorgen. Eher familienintern und unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird das kaum bekannte, fast schon exklusiv anmutende Wort "Ameisenscheiße" benutzt. Ein herzhaftes Lachen ist garantiert – die Frage ist nur, bei welcher Silbe man gerade angekommen ist, sobald der Auslöser gedrückt wird. Denn befindet man sich erst bei den Ameisen und noch nicht bei deren Hinterlassenschaften, könnte das ein recht unglückliches Bild werden …
Die Lösung
Ist nun etwa ein ernsthafter Gesichtsausdruck, so wie wir ihn von alten schwarz-weiß Fotografien unserer Urgroßeltern kennen, die Lösung? Oder, oh Schreck, ein schmollendes Duckface? Man darf lächelnd aufatmen, denn es gibt glücklicherweise ein Wort, das für strahlende und attraktive Fotos sorgt: "Money". Da bringt uns nicht nur der Gedanke an prall gefüllte Brieftaschen zum Grinsen, auch das Wort selbst erzeugt eine völlig andere und lockerere Gesichtsmimik als ein lang gezogenes "Cheese". Ist man bei der zweiten Silbe von "Money", also dem "ney" angelangt, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, den Auslöser zu drücken.
Ein Lächeln kostet nichts
Wer kapitalistischen Werten eher skeptisch gegenübersteht und sich nicht dabei ertappen lassen möchte, beim Wort Geld glückselig zu lächeln, jedoch dennoch natürlicher wirken möchte als bei der Artikulation von "cheese", der kann auch einfach schweigend seine Zunge ganz locker an die Hinterseite der oberen Schneidezähne drücken, die Mundwinkel nach oben ziehen und so ein konsumfreies Lächeln wagen.