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Hans-Jörg Jenewein
Handyfotos mit NS-Bezug bei Ex-FPÖ-Mandatar Jenewein.
Handyfotos mit NS-Bezug bei Ex-FPÖ-Mandatar Jenewein.
APA

Skandal: Handyfotos mit NS-Bezug bei Ex-FPÖ–Mandatar entdeckt

14.04.2024 um 11:16, Vici Zenker & APA, Red
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Brisante Details zu Hans-Jörg Jenewein aufgedeckt: Eine Handy-Durchsuchung enthüllt nationalsozialistisches Material bei dem Ex-FPÖ-Mandatar.

Im Zusammenhang mit der Spionageaffäre um Egisto Ott und dem U-Ausschuss zu "rot-blauem Machtmissbrauch" dringen weitere Ermittlungsdetails an die Öffentlichkeit. Wie die "Krone" am Sonntag berichtete, sollen 2021 bei der Hausdurchsuchung bei Hans-Jörg Jenewein, dem aus der FPÖ ausgetretenen ehemaligen Nationalratsabgeordneten und FPÖ-Fraktionsvorsitzenden im BVT-Untersuchungsausschuss, ein Schlagring, Munitionsteile und Handyfotos mit NS-Bezug sichergestellt worden seien.

Inhalte werfen Schatten auf Karriere

Konkret soll der einstige blaue Sicherheitssprecher Bilder von T-Shirts und Wimpel, die laut Akt "eindeutig nationalsozialistische Gesinnung erkennen lassen", auf seinem Smartphone gehabt haben. Jenewein war damals die Anstiftung des langjährigen BVT-Mitarbeiters "O" zum Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Dieser solle ihm angebliche Geheimnisse übermittelt haben, z.B. die Namen der Polizisten, die in der Soko Tape zum Ibiza-Video ermittelten, oder Informationen über neue Projekte im Innenministerium. Das Ermittlungsverfahren läuft noch.

Beschlagnahmungen und Anhörungen

Es wurden zahlreiche USB-Sticks, Ordner, Smartphones und andere IT-Geräte sichergestellt, wie der "Standard" damals berichtete. Im Mai sollen Jenewein und Ott, der sich nach seiner Festnahme Ende März weiter in Untersuchungshaft befindlicht, als Auskunftspersonen in den U-Ausschuss geladen werden.

Interne Konflikte

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker reagierte am Sonntag umgehend und thematisierte in einer Aussendung erneut das Verhältnis zwischen Jenewein und FPÖ-Chef Herbert Kickl. Es gebe zwei Möglichkeiten: "Entweder wusste Herbert Kickl nichts darüber, was Jenewein trieb. Das würde nicht unbedingt für seine Fähigkeit als Politiker oder für seine Menschenkenntnis sprechen. Es ist aber ohnehin die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher, nämlich, dass Kickl über Jeneweins Handlungen informiert gewesen sein könnte." Kickl selbst hatte zuletzt im U-Ausschuss erklärt: "Es ist schlicht und ergreifend falsch zu behaupten, der Jenewein sei meine rechte Hand gewesen."

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