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Erdbeeren sind kein geeignetes Dessert
Erdbeeren sind kein geeignetes Dessert
Rohappy/iStock/Thinkstock

Irrtum: Obst ist kein gesunder Nachtisch

13.04.2021 um 04:07, Isabel Folie
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Wer auf seine Linie achtet, verzichtet gerne mal auf das kalorienreiche Dessert und wählt stattdessen Obst zum Nachtisch. Doch damit tut man seiner Gesundheit und Figur leider gar nichts Gutes!

Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich, laut neusten Studien am besten sogar noch mehr – so lautet die landläufige Empfehlung, die die meisten kennen und an die sich Gesundheitsbewusste gerne halten. Zum Dessert wählt man also anstelle des Stücks Sandkuchen mit Zwetschgen lieber nur die Früchte oder man lässt sich nach dem ausgiebigen Mal eine herrlich süße Feige auf der Zunge zergehen. Der Gesundheit müsste man so doch eigentlich sogar Gutes tun, immerhin kommt man sp spielend leicht auf die empfohlenen Portionen. Doch auch wenn Obst voller Nährstoffe steckt und sicherlich die gesündere Wahl als Kuchen ist, ist es nicht ratsam, nach dem Essen aus dem Obstkorb zu naschen.

Zwei Portionen Obst reichen

Obst und Gemüse in rauen Mengen? Bei Gemüse kann man wirklich die Augen auch mal größer als den Bauch haben, ein Zuviel an Gemüse gibt es nicht. Bei Obst sieht die Sache allerdings schon wieder ganz anders aus. Denn Obst beinhaltet sehr viel Fruchtzucker, der sich nicht nur auf den Hüften breitmachen kann, sondern bei großen Mengen auch die Leber belastet und mit einer Fettleber in Verbindung gebracht wird. Am meisten Fruktose enthalten dabei Smoothies oder Obstsäfte. Täglich rund 25 Gramm Fruktose sind für die meisten Menschen kein Problem, ein Glas Apfelsaft enthält allerdings schon 20 Gramm. Um die empfohlenen 25 Gramm nicht zu überschreiten, sollte man der Empfehlung, täglich zwei Portionen Obst zu verzehren, nachkommen – danach aber auf süße Früchte und Säfte verzichten.

Feigen sind verführerisch süß

Auf den richtigen Zeitpunkt achten

Am besten greift man morgens und im Laufe des Vormittags zum Obst. In einem schönen Morgenmüsli bekommt man leicht die empfohlenen zwei Portionen unter, aber auch ohne Müsli kann man sich den Vormittag mit süßen Früchten versüßen. Das macht munter und schenkt Energie. Nachmittags und abends sollte man den Obstteller hingegen nur noch als Dekorationselement betrachten und nicht mehr zugreifen, denn durch den hohen Fruktosegehalt könnten nun Bauchschmerzen als unangenehme Folge auftreten. Doch es gibt noch einen Grund, wieso Obst als Nachtisch ungeeignet ist.

Unterschiedliche Verdauungszeit

Obst wird im Magen normalerweise ruckzuck verdaut. Kein Wunder, schließlich bestehen die Früchte zu einem Großteil aus Wasser. Isst man morgens Obst auf leeren Magen, versorgt man den Körper nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern regt auch die körpereigene Entgiftung an. Die Sache sieht aber völlig anders aus, wenn man nach einer üppigen Mahlzeit zu Obst als Nachtisch greift.

Denn nun wird die wasserhaltige Frucht nicht rasch verdaut, sondern bleibt so lange im Magen, bis auch das Wiener Schnitzel und der Kartoffelsalat verdaut wurden, was locker einige Stunden in Anspruch nimmt. Was macht nun aber die süße Feige, die man sich als Dessert gönnte? Sie beginnt im Magen zu gären. Anstelle von Energie hat der Körper nun arg mit der Verdauung zu kämpfen und man wird müde. Verweilt das Obst zu lange im Magen können ebenso können Bauchschmerzen, ein unangenehmes Völlegefühl, Bähungen, Sodbrennen oder Durchfall als Folge auftreten.

Nach dem Essen kann Obst zu Verdauunsproblemen führen

Obst stets auf leeren Magen

Aufgrund der kurzen Verdauungszeit von Obst sollte man Früchte möglichst nur auf leeren Magen essen. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit muss man folglich drei bis acht Stunden warten, bis man wieder in einen knackigen Apfel beißen darf. Obst als Vorspeise? Klingt schon besser, doch auch direkt nach dem Verzehr von Obst sollte man rund 30 Minuten warten, bis man sich dem Hauptgang widmet. So hatte der Magen bereits genügend Zeit, das Obst zu verdauen.

Wenn man weiß, wie und wann man bei Erdbeeren, Kiwi und Kirschen problemlos zugreifen kann, kann man seinen Körper mit vielen Nährstoffen und Energie versorgen – und das ganz ohne unangenehme Nebeneffekte wie Bauchzwicken oder Sodbrennen.

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