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Mit Meditation die eigen Mitte finden
Mit Meditation die eigen Mitte finden
Comstock/Stockbyte/Thinkstock

Meditation: 10 Gründe, noch heute damit anzufangen

05.03.2021 um 09:35, Isabel Folie
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Ohm … Einfach einmal sitzen, nichts machen und dabei dennoch Erstaunliches vollbringen: Das schafft man mit Meditation. Wer sich regelmäßig ein wenig Zeit dafür nimmt, tut seiner Psyche und seinem Körper erstaunlich viel Gutes.

Nichts zu machen macht viel! In der Meditation setzt man sich bewusst hin, richtet seine Aufmerksamkeit nach innen und spürt in sich hinein. Wer denkt, das wäre langweilig, der irrt gewaltig. Denn wer sich die Zeit nimmt, in sich hineinzuhören und zu beobachten, welche Gefühle sich da in einem so regen, der wird erstaunt sein, wie aufregend das sein kann. Dabei wird unser Geist ruhig und klar und wir erfahren eine tiefe Entspannung.

Meditation hat aber noch viele weitere positive Wirkungen auf unser Wohlbefinden. Doch wie kann das sein? Das Zauberwort ist Neuroplastizität. Das bedeutet, das Gehirn kann sich, je nachdem wie es verwendet wird, verändern. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist es bereits ausreichend, vier Mal wöchentlich für 20 Minuten zu meditieren, um das Hirn so nachhaltig zu verändern, dass es sogar auf Hirnscans sichtbar ist. Durch die Neuroplastizität des Hirns kann man sich Meditieren also wie ein regelmäßiges Training für Geist und Körper vorstellen, dessen positive Effekte nach einer kurzen Zeit auch im normalen Alltag erfahrbar sind. Und von diesen wünschenswerten Wirkungen gibt es einige:

1. Besserer Umgang mit Stress

Hektik gehört leider zu unserem Alltag. Man versucht Beruf, Familie, Freunde und dann auch noch das ein oder andere Hobby unter einen Hut zu bringen, und der Terminkalender ist meist vollgestopft. Wer es aber schafft, sich täglich eine kurze Auszeit zu nehmen und zu meditieren, der kann nachweislich besser mit Stress umgehen und hektische Situationen besser meistern.

2. Mehr Gelassenheit und Selbstbeherrschung

Wer schnell einmal rot sieht, der sollte öfters die Augen schließen und meditieren. Studien konnten zeigen, dass der Umgang mit den eigenen Gefühlen durch Meditation verbessert wird. Emotionen überrollen einen nicht mehr einfach so, sondern man sieht seinen Ärger und kann diesen mit etwas Abstand betrachten. Anstelle von "Ich bin soooo wütend" kann man in sich gehen, die Wut bemerken und sagen "Aha, da ist sehr viel Wut". Durch dieses mentale Zurücktreten werden wir nicht so leicht aus der Fassung gebracht und können gelassener mit schwierigen Situationen umgehen.

3. Bessere Hirnleistungen – auch im Alter

Es ist nie zu spät mit dem Meditieren anzufangen. Wer sich regelmäßig darin übt, der kann sein Gehirn im Alter vor dem langsamen Verfall schützen. Hirnscans konnten nämlich zeigen, dass Meditation die Großhirnrinde stärkt - Meditierende haben im Vergleich zu anderen eine dickere. Das freut einen aber nicht erst im Alter, sondern man darf sich auch in jungen Jahren an einer besseren Gedächtnisleistung und erhöhten Aufmerksamkeit erfreuen.

4. Bessere Laune

Meditation schenkt ein tiefes Gefühl der Freude und Zufriedenheit. Wer mit sich selbst im Einklang ist und achtsamer durch sein Leben geht, erfährt viele kleine und große erfüllende Glücksmomente.

5. Gesteigerte Kreativität

In der Meditationspraxis konzentriert man sich auf eine Sache – auf den Atem, die eigenen Gefühle, seinen Körper und dessen Empfindungen oder auf die Geräusche in der Umgebung. Auf was genau man sich fokussieren möchte ist letztlich egal, denn alles führt dazu, dass man lernt, mit Ablenkungen besser umzugehen und auf eine Sache konzentriert zu sein. Dies zeigt sich dann nicht nur in besseren Lernerfolgen, sondern auch in einer erhöhten Kreativität. In einer Studie zu diesem Thema konnten sich Probanden, die regelmäßig meditierten, viel schneller neue Einsatzmöglichkeiten für ein bestimmtes Objekt einfallen lassen als die Vergleichsgruppe.

6. Besserer Schlaf

Manchmal legt man sich ins Bett und möchte zur Ruhe kommen, aber die Gedanken kreisen … an Schlaf ist so nicht zu denken, gibt es doch morgen so viel zu tun, in der Arbeit so viel zu erledigen. Dank Meditation beginnt man mehr im Hier und Jetzt zu leben. Und wenn man im wohlig warmen Bett liegt, dann gibt es dort keine Arbeit, keine Hektik. Das Gehirn lernt das, man kann ruhig schlafen und sich am nächsten Tag, wenn es wirklich so weit ist, konzentriert und voller Elan seinen Aufgaben widmen.

7. Mehr Empathie

Manchmal denken wir nicht wirklich an andere, sondern lieber an uns selbst. Das meint man oft gar nicht böse, sondern es ist einem meist nicht einmal bewusst. Durch Meditation wird aber unser Bewusstsein geschärft, und wir nehmen unsere eigenen Gefühle verstärkt war. Manchmal erkennt man erst jetzt, was man eigentlich empfindet und wird auch empfänglicher für die Stimmungen seiner Mitmenschen. Auch in der speziellen Metta-Meditation wird die Empathie verstärkt: Hierbei werden für die gesamte Dauer der Meditation vier Sätze wiederholt, in denen man allen Lebewesen Glück, Gesundheit und ein erfülltes Leben wünscht. Dies verbindet einen mit der gesamten Welt und lässt einen fühlen, dass man nur ein ganz kleiner Teil eines großen Ganzen ist.

8. Weniger Schmerzempfinden und gestärktes Immunsystem

In der Meditation wird das Gehirn durch die Neuroplastizität so verändert, dass Schmerzen weniger stark gespürt werden. Um bis zu 40 Prozent kann das Schmerzempfinden so reduziert werden. Auch das Immunsystem wird durch regelmäßige Praxis gestärkt. Dadurch, dass man mit Stress besser umgehen kann und der Körper weniger Cortisol ausschüttet, wird das Immunsystem weniger beansprucht und kann einen so zuverlässig vor der nächsten Grippewelle bewahren.

9. Hilfe bei Depressionen

Wer an Depressionen leidet, sollte immer einen Arzt aufsuchen. Es konnte aber gezeigt werden, dass, neben einer fundierten Psychotherapie, auch eine tägliche Meditationspraxis sehr hilfreich ist - täglich 20 Minuten sind schon ausreichend. Man erkennt, dass man nicht die Krankheit ist, sondern die depressiven Gefühle nun einmal da sind, aber auch nicht ewig währen.

10. Sportlich fit

Die Visualisierung von Gedanken, Bildern und Tätigkeiten wirkt sich auf die Psyche aus. Das Gehirn unterscheidet nämlich nicht, ob es Dinge tatsächlich erlebt hat oder ob man sich die Weltreise nur lebhaft vorgestellt hat. Visualisierungen beeinflussen aber nicht nur das Hirn, sondern auch einzelne Körperregionen. Deswegen nun zum Schluss eine tolle gute Nachricht für alle Sportmuffel: Die Visualisierung von Kraftübungen hilft beim tatsächlichen Aufbau der Muskulatur. In einer Studie musste sich eine Gruppe von Probanden in Gedanken vorstellen, wie sie Kraftübungen absolvieren. Bereits nach wenigen Wochen war ein deutlicher Unterschied zur Vergleichsgruppe feststellbar: Die Meditierenden hatten 10 Prozent an Muskelmasse dazugewonnen! Erstaunlich, da möchte man sich doch am liebsten nur noch fit denken …

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