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Hochkarätiges Podium in der Wirtschaftskammer.
Hochkarätiges Podium in der Wirtschaftskammer.
WKO Bundessparte Transport und Verkehr

Mobilitätswirtschaft: Fit für 2025

29.04.2024 um 12:08, Andi Dirnberger
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Die Mobilitätswirtschaft steht vor drei großen Herausforderungen für 2025: Infrastruktur, Energie und Arbeitskräfte. Darüber wurde hochkarätig diskutiert.

Infrastruktur, Energie und Arbeitsplätze sind die zentralen Themen der Mobilitätswirtschaft und standen daher auch im Mittelpunkt der Veranstaltung „Fit for 25: Standortbestimmung & Perspektiven – wie fit sind wir schon in 2025?“ in der Wirtschaftskammer.

„2025 ist hier kein spezieller Meilenstein auf dem Weg zu den Klimazielen, sondern es geht darum, wie fit wir nach den Nationalratswahlen ins neue Jahr starten und für welche Rahmenbedingungen eine neue Regierung zu sorgen hat“, erklärte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das Ziel des hochkarätig besetzten Branchenevents, bei dem die Praktiker Klacska und Maximilian Gruber, Transportunternehmer und Spartenobmann in Salzburg, mit Experten aus den Reihen der aktuellen Regierungsparteien sowie der größten Oppositionspartei diskutierten.

Grenzüberschreitender Schienenverkehr "eine Zumutung"

In Sachen Infrastruktur, hier waren sich alle einig, besteht vor allem Handlungsbedarf auf europäischer Ebene. „Was nützt der Brennerbasistunnel, wenn es keine entsprechenden Zulaufstrecken etwa in Deutschland gibt“, nannte Maximilian Gruber ein anschauliches Beispiel. Aber auch Lukas Hammer von den Grünen bezeichnete den grenzüberschreitenden Schienenverkehr als „eine Zumutung“ – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Verlagerung vieler Verkehre auf die Schiene ein wichtiges Ziel sei. SPÖ-Verkehrssprecher Alois Stöger sprach sich im Güterverkehr dafür aus, „die Verkehre verstärkt intelligent zu bündeln“, sodass mehr auf der Schiene transportiert werden kann sowie durch Effizienzsteigerungen insgesamt weniger Verkehr anfällt.

Wieviel wollen wir auf Schiene?

Alexander Klacska stellte allerdings klar, dass die Unternehmen schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen bereits jetzt ihre Verkehre möglichst effizient planen und dort, wo dies möglich ist, auch die Schiene nutzen. „Es fehlt aber ein klares politisches Commitment zum Güterverkehr bzw. ein Plan, wieviel wir hier auf der Schiene wollen. In Österreich wird zwar der Personen-Bahnverkehr massiv ausgebaut, aber es gibt zu wenig Kapazitäten im Güterverkehr. Wir brauchen hier fixe Trassen für den Güterverkehr“, forderte Klacska. Zudem müssten, wenn man vom Schienenausbau spricht, auch die Terminals stets mitgedacht werden. 

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Reges Interesse für "Wie fit sind wir schon in 2025?"

Im Bereich der Straße, so betonte ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger, „braucht es zwar noch da und dort einen Lückenschluss, etwa in Wien mit dem Lobautunnel, aber dann sind wir im Bereich des hochrangigen Straßennetzes fertig“. Anders sieht er dies im Bereich der Energieinfrastruktur, wo vor allem im Hinblick auf die notwendige Transformation der Verkehrswirtschaft noch viel zu tun sei. „Entscheidend ist hier, dass wir in Forschung und Entwicklung investieren. Alle neuen Ideen sind willkommen, wir müssen sie nur zulassen und fördern“, sagte der ÖVP-Verkehrssprecher.

Zusätzliche Arbeitskräfte für Versorgungssicherheit nötig!

Die dritte große Herausforderung, die es zu meistern gilt, um fit für 2025 und die Jahre danach zu sein, ist der gravierende Arbeitskräftemangel in der Branche. Prognosen zufolge werden nur im Bereich der LKW-Lenker europaweit bis 2028 fast eine dreiviertel Million Menschen fehlen. „Wir werden aufgrund der demografischen Entwicklung bzw. durch Pensionierungen rund 20 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. Wir müssen uns daher international als attraktiver Arbeitsstandort positionieren und gezielte Zuwanderung zulassen“, forderte Bundesspartenobmann Klacska. Maximilian Gruber ärgerte in diesem Zusammenhang, dass zwar der Beruf Buslenker/in auf die Mangelberufsliste gesetzt wurde, Lkw-Lenker/in aber nicht.

Ein Lkw auf der Straße.
Für Maximilian Gruber gehört der Beruf Lkw-Lenker ebenfalls auf die Mängelliste.

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