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Geschäftsführer Christian Morawa BMW Austria GmbH
Interview mit Geschäftsführer Christian Morawa BMW Austria GmbH
Interview mit Geschäftsführer Christian Morawa BMW Austria GmbH
Kolarik Fotografie

"Wachsen im Elektro-Segment und bei Verbrennern"

19.03.2024 um 14:45, Werner Christl
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BMW verspricht bis 2025 ein Drittel mehr Reichweite bei Elektroautos, investiert riesige Summen ins Motorenwerk in Steyr und hat ein Rekordjahr hinter sich!

weekend: Die Autobranche kämpft mit gesunkenen Absatzzahlen. Gleichzeitig hatte BMW Austria 2023 mit über einer Milliarde Umsatz das beste Ergebnis der Geschichte erzielt – wie geht das?

Christian Morawa: Ja, wir schwimmen gegen den Strom und wachsen gleichzeitig im E-Segment und bei den Verbrennern. Sowohl bei MINI als auch bei BMW sind die Neuzulassungszahlen gestiegen. Auch bei den BMW Motorrädern und Scootern verzeichnen wir ein Plus von 17 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Ich denke, der Erfolg hat viel mit unserer Technologieoffenheit zu tun. Dazu kommt unsere wirklich sehr große Modellpalette.

weekend: Ist ein Ende der Verbrenner um das Jahr 2035 realistisch?

Christian Morawa: Fest steht, dass wir 2023 ein Zulassungsplus von 84,9 Prozent bei den vollelektrischen BMW hatten. Ob der E-Motor den Verbrenner ablöst, wird der Weltmarkt zeigen. Wir sind aber in allen Bereichen gut gerüstet. Auch Wasserstoff ist ein zentrales Thema und hat Potenzial. Das uns E-Mobilität wichtig ist, zeigen auch die Investitionen in unser Motorenwerk in Steyr.

weekend: Dort werden ja bisher jährlich eine Million Verbrenner produziert. Bald auch E-Motoren?

Christian Morawa: Die Produktion startet schon nächstes Jahr. Im Vollbetrieb werden dort ab 2030 pro Jahr 600.000 E-Antriebe gebaut. Wobei man Steyr losgelöst von Österreich betrachten muss, da ja in Oberösterreich für die ganze Welt produziert wird. Immerhin ist das Motorenwerk in Steyr das größte in der BMW Group.

weekend: Wird die Reichweite der E-Autos weiter so schnell steigen?

Christian Morawa: Ende 2025 werden wir durch eine neue E-Motoren-Generation sowie verbesserte Batteriezellen die Reichweite um 30 Prozent erhöhen! Dazu kommen höhere Ladegeschwindigkeit und 40 Prozent höhere Effizienz.

weekend: Wie sieht die Zukunft des Plug-in aus?

Christian Morawa: Die neueren Modelle schaffen 80 bis 90 Kilometer rein elektrisch. Da der Österreicher durchschnittlich etwa 35 Kilometer pro Tag fährt, ist er eine echte Alternative.

weekend: Welche Modelle kommen heuer auf den Markt?

Christian Morawa: Beispielsweise der neue vollelektrische MINI, der MINI Countryman, der BMW X2 sowie IX2 und der in Österreich extrem beliebte BMW 5er Touring.

Steyr mit wichtigstem Motorenwerk

BMW ist in Österreich stark verwurzelt. Mit ein Grund ist das Motorenwerk in Steyr, wo 4.700 Menschen arbeiten. In den letzten 40 Jahren haben die Bayern über 8,8 Milliarden in Österreich investiert. Zuletzt in eine neue Produktionshalle für E-Antriebe in Steyr.

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