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Polens Innenminister Mariusz Kaminski spricht mit Journalisten
Laut Polens Innenminister Mariusz Kaminski sollen die Verdächtigen Spionageakte vorbereitet haben.
Laut Polens Innenminister Mariusz Kaminski sollen die Verdächtigen Spionageakte vorbereitet haben.
Christophe Gateau / dpa / picturedesk.com

Polen: Mutmaßlicher russischer Spionagering zerschlagen

16.03.2023 um 13:31, APA, Red
Der polnische Geheimdienst hat einen Ring mutmaßlicher russischer Spione zerschlagen. Die Agenten sollen Sabotageakte vorbereitet haben.

Die neun Verdächtigen hätten Sabotageakte vorbereitet, mit denen die Lieferung von Ausrüstung, Waffen und Hilfsgütern für die Ukraine behindert werden sollte, sagte Innenminister Mariusz Kaminski am Donnerstag in Warschau. Bei den Festgenommenen handle es sich um Ausländer, die "jenseits von Polens Ostgrenze" stammten.

Bahnnetz im Visier

Nach Erkenntnissen des polnischen Geheimdienstes sollen die mutmaßlichen Agenten vor allem das polnische Eisenbahnnetz beobachtet haben. "Zu ihren Aufgaben gehörte die Identifizierung, Überwachung und Dokumentation von Waffentransporten zugunsten der Ukraine", sagte Kaminski weiter. Es seien Kameras, elektronisches Gerät und GPS-Sender sichergestellt worden.

Menschen auf einem Bahnsteig in Polen
Besonders das Bahnetz soll im Visier der Spione gewesen sein.

Propaganda gegen NATO

Außerdem habe die Gruppe den Auftrag gehabt, mit Propaganda-Aktionen das polnisch-ukrainische Verhältnis zu destabilisieren und in Polen eine feindliche Stimmung gegen die NATO zu erzeugen. Laut Kaminski haben die polnischen Ermittler Beweise dafür, dass die mutmaßlichen Spione für ihre Tätigkeit regelmäßig von russischen Geheimdiensten bezahlt wurden.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Gegen sechs Personen ermittle die Staatsanwaltschaft wegen Spionage für Russland und der Beteiligung an einer organisierten kriminellen Vereinigung, sagte der Innenminister weiter. Im Fall von drei weiteren Verdächtigen, die erst am Mittwoch festgenommen wurden, seien die Ermittlungen angelaufen.

Drehkreuz für Militärhilfe

Polen hat rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Das EU- und NATO-Land ist außerdem das wichtigste Drehkreuz für die Lieferung westlicher Militärhilfe für die Ukraine.

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