Moskau und Kiew: Drohnenangriffe auf den jeweils anderen
Flugzeuge der Schwarzmeerflotte hätten nordöstlich der Schlangeninsel drei militärische Schnellboote vom US-Typ Willard Sea Force mit Besatzung vernichtet, teilte das Ministerium in Moskau mit.
Die Boote seien in Richtung Halbinsel Krim unterwegs gewesen. Zuvor hatte das Ministerium erklärt, dass die Flugabwehr in der Nacht auch Angriffe mit acht Drohnen nahe der Krim-Küste abgewehrt habe.
Umkämpfte Krim
Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder die bereits 2014 annektierte Krim angegriffen. Dabei kam es mehrfach zu schweren Explosionen auch auf russischen Militärstützpunkten. Es gab schwere Schäden, Tote und Verletzte.
Russland hatte seine Flugabwehr, aber auch die Patrouillen im Schwarzen Meer ausgeweitet, um die Attacken abzuwehren. Die ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den schweren Bombardements durch Russland, das gegen die Ukraine vor mehr als eineinhalb Jahren den Angriffskrieg begonnen hatte.
Ziele der Gegenoffensive
Bei ihrer laufenden Gegenoffensive hatte die Ukraine stets deutlich gemacht, dass es ihr dabei auch um die Befreiung der Halbinsel von der russischen Besatzung gehe. Während die Atommacht Russland davor warnte, sie werde die Krim unter Einsatz aller ihrer zur Verfügung stehenden Mittel verteidigen, zeigt sich Kiew überzeugt, dass Moskau es nicht bis zu einem Einsatz von Nuklearwaffen kommen lässt. Die Ukraine will bei der Offensive vor allem die teils von Russland besetzten Gebiete Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja wieder komplett unter ihre Kontrolle bringen.
Drohnen über Kiew
Bezüglich des gemeldeten Drohnenangriffs auf Kiew hieß es seitens des ukrainischen Militärs, 25 der 32 im Iran hergestellten Shahed-Drohnen seien von der Luftverteidigung zerstört worden. Zeugen hörten mindestens fünf Explosionen.
"Die Drohnen kamen in Gruppen und aus verschiedenen Richtungen auf die Hauptstadt zu", schrieb der Leiter der Militärverwaltung der Stadt Kiew auf Telegram. Bürgermeister Witali Klitschko sagte, im historischen Viertel Podil sei eine Person verletzt worden, während nahe einem Stadtpark ein Feuer ausgebrochen sei.
Russische Teile in Rumänien
Das rumänische Außenministerium hat einem Medienbericht zufolge unterdessen den russischen Botschafter nach dem Fund neuer Trümmer einer Drohne einbestellt. In dem NATO-Land waren am Samstag zum zweiten Mal binnen einer Woche Teile von Drohnen gefunden worden. Sie ähneln denen, die vom russischen Militär eingesetzt werden, wie die Website Agerpres am Sonntag berichtete. Präsident Klaus Iohannis (Johannis) zufolge deutet dies darauf hin, dass eine inakzeptable Verletzung des rumänischen Luftraums stattgefunden habe.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte die russischen Angriffe in Grenznähe "destabilisierend" - auch wenn es keine Anzeichen dafür gebe, dass Russland absichtlich ein Nato-Land treffen wollte. Zuletzt hatte Russland verstärkt die ukrainische Donau-Hafenstadt Ismajil nahe der Grenze zu Rumänien mit Raketen und Drohnen attackiert.