Direkt zum Inhalt
Ex-ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz
Ex-ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz bezeichnet die Vorwürfe als "frei erfunden".
Ex-ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz bezeichnet die Vorwürfe als "frei erfunden".
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Inseratenaffäre: Altkanzler Kurz dementiert Vorwürfe

31.03.2023 um 14:43, APA, Red
min read
Nach der gestrigen Hausdurchsuchung bei der Tageszeitung "Heute", meldet sich nun Sebastian Kurz zu Wort. Die Vorwürfe gegen ihn seien "frei erfunden".

Nachdem die WKStA gestern bei der die Tageszeitung "Heute" herausgebenden AHVV Verlags GmbH eine Hausdurchsuchung durchgeführt hat, meldete sich Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag zu Wort. Auf Facebook schrieb er, dass die ihn belastenden Vorwürfe von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid, darunter etwa Inserate im Gegenzug für wohlwollende Berichterstattung, "frei erfunden" seien. Am Ermittlungsgegenstand gegen Kurz ändere sich durch die gestrige Anordnung nichts, so die WKStA.

>>> Paukenschlag: Ex-Kanzler Kurz bestochen?

WKStA: Vorwürfe unverändert

"Die Vorwürfe gegen den Herrn Kurz sind eigentlich seit Oktober 2021 unverändert, nämlich die drei Paragrafen Bestechung, Bestechlichkeit und Untreue. Kurz betreffen die gestrige Anordnung und die Fakten jedenfalls, am Ermittlungsgegenstand ändert sich dadurch aber nichts", kommentierte eine Sprecherin der WKStA die gestrige Hausdurchsuchung gegenüber der APA.

Unschuldsbeteuerung

Kurz zeigte sich auf Facebook über Schmids Aussagen nicht verwundert, "da er (Anm: Schmid) ja durch Vorwürfe gegen andere den Kronzeugenstatus erlangen möchte und so versucht, straffrei auszugehen". Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nehme diese Vorwürfe dankend auf, obwohl es keine Beweise dafür gebe, dass sich er oder sein Team strafrechtlich etwas zu Schulden kommen haben lassen, so der Ex-Kanzler.

Rechtlich bedenklich

Weiters schrieb Kurz, es wäre "interessant zu erfahren, wieso laut Einschätzung der WKStA die Bewerbung des Familienbonus durch das BMF eine Straftat, nämlich Untreue, sein soll und gleichzeitig Inserate zum Schnitzelgutschein der Stadt Wien eine notwendige Information der Öffentlichkeit darstellen soll". Aus rechtsstaatlicher Sicht bedenklich, in Österreich aber nichts neues sei es, dass Medien über die Vorwürfe informiert gewesen wären, bevor Kurz als Betroffener selbst davon in Kenntnis gesetzt wurde. Mit den Worten "Ich freue mich jedenfalls auf den Tag, an dem vor Gericht bewiesen wird, dass diese Vorwürfe falsch sind", schloss er sein Posting.

more