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Kinder in einem Polio.Impfzentrum im Gazastreifen
Beim Angriff auf eine Polio-Impfstation im Gazastreifen wurden mehrere Menschen verletzt.
Beim Angriff auf eine Polio-Impfstation im Gazastreifen wurden mehrere Menschen verletzt.
APA/AFP/OMAR AL-QATTAA

Chaos in Gaza: Polio-Impfzentrum unter Beschuss

03.11.2024 um 10:57, Patrick Deutsch & APA, Red
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Verletzte Kinder nach Angriff auf Impfzentrum im Gazastreifen. Die WHO fordert dringend die Einhaltung der humanitären Feuerpausen.

Bei einem Angriff auf ein Polio-Impfzentrum im Gazastreifen sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sechs Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Das medizinische Versorgungszentrum in Sheikh Radwan sei am Samstag getroffen worden, während Eltern ihre Kinder zur Impfung gegen Kinderlähmung gebracht hätten, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. Israels Armee betonte, sie habe zum von der WHO angegebenen Zeitpunkt keine Angriffe in der Region verübt.

Angriff während Kampfpause

Laut dem WHO-Chef fand der Angriff während einer zuvor vereinbarten humanitären Kampfpause statt, mit der die Polio-Impfungen ermöglicht werden sollten. Durch wen der Angriff erfolgte, teilte Tedros nicht mit. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes im Gazastreifen sagte der Nachrichtenagentur AFP, mindestens drei Menschen seien durch ein Geschoß verletzt worden, das von einer israelischen Drohne auf eine Mauer des medizinischen Versorgungszentrums abgefeuert worden sei.

Dementi aus Israel

Die israelische Armee erklärte dagegen, Ermittlungen hätten ergeben, "dass die Armee zum angegebenen Zeitpunkt nicht auf dieses Gebiet gefeuert hat". Die Armee betonte gleichzeitig, sie sei in die Koordinierung der Polio-Impfkampagne eingebunden.

Kampagne gegen Kinderlähmung

Die Impfkampagne gegen Polio im Gazastreifen hatte am 1. September begonnen. Zuvor war erstmals seit 25 Jahren ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im Gazastreifen nachgewiesen worden. Laut WHO haben mehr als 560.000 Kinder unter zehn Jahren seitdem eine erste Impfdosis erhalten, mehr als 420.000 Kinder wurden bereits zweimal geimpft.

Feuerpausen einhalten

WHO-Direktor Tedros mahnte, die humanitären Pausen zur Ermöglichung der Impfungen müssten unbedingt eingehalten werden. Eltern dürften nicht durch Angriffe davon abgeschreckt werden, ihre Kinder impfen zu lassen.

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