Direkt zum Inhalt
Ein Mann öffnet ein weißes, schmutziges Zelt an einem Regentag.
Das Aufstellen von Zelten zur Unterbringung von Asylwerbern hat 2022 für Aufregung gesorgt.
Das Aufstellen von Zelten zur Unterbringung von Asylwerbern hat 2022 für Aufregung gesorgt.
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Offiziell: Zahl der Asylanträge 2022 explodiert

30.01.2023 um 12:28, APA Politik
Nur einen Tag nach der Wahl in Niederösterreich veröffentlicht das Innenministerium Teile der Asylstatistik. Die meisten Antragssteller kommen aus Afghanistan.

Im Vorjahr wurden beinahe 109.000 Asylanträge in Österreich abgegeben, konkret 108.781. 2021 waren es bloß gut 39.900 Ansuchen. Hinter Afghanistan (24.241) liegt Indien auf dem zweiten Platz (19.504) der Herkunftsländer. Es folgen Syrien (19.150), Tunesien (12.667), Marokko (8.471), Pakistan (7.643) und die Türkei (5.132).

Kaum Chancen auf Schutzstatus

Mit Ausnahme Afghanistans und Syriens haben Asylwerber aus diesen Ländern kaum Chancen auf einen Schutzstatus. Das Innenministerium betont, dass die Zahl der Asylsuchenden mit Ende der Visa-Freiheit für Tunesien und Indien aus diesen Staaten gegen null zurückgegangen ist.

Großteil der Anträge abgelehnt

Insgesamt gab es im Jahr 2022 78.796 rechtskräftig negative Asylentscheidungen. Außerdem haben sich mehr als 41.000 Personen ihrem Verfahren entzogen und Österreich selbstständig wieder verlassen. Das heißt, sie haben zwar formal nach ihrem Aufgriff einen Antrag gestellt, sind aber (illegal) in ihre eigentlichen Zielländer weitergezogen. Das erklärt auch, warum in der Grundversogung der starke Anstieg an Asyl-Anträgen nicht ablesbar ist.

Verfahren werden rascher geführt

Das Innenministerium betont, dass diverse gesetzte Maßnahmen wie stärkere Kontrollen bereits Wirkung zeigen. Im Jänner gab es demnach weniger Anträge als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Zahlen dazu gab es in der Aussendung nicht. Die Anerkennungsquote beträgt aktuell laut Ministerium nur noch 15,6 Prozent. Zudem werden die Verfahren rascher geführt: Sie dauerten im Vorjahr nur 3,5 Monate.

more