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Verlass auf das "zweite Gehirn": Ein Hoch auf das Bauchgefühl

10.11.2014 um 09:59, A B
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Täglich suchen wir nach Lösungen für unsere Probleme, wollen unsere Ziele erreichen. Aber nicht immer führen Plus-Minus-Listen auch auf den richtigen Weg: Wir verraten, warum es so gut ist intuitiv zu handeln.

Wir entscheiden uns für das eine und gegen das andere. Aber warum eigentlich? Wer keine logischen Erklärungen für seine Entscheidungen hat und sich lieber auf seinen „Bauch“ beruft anstatt auf seinen Kopf, braucht das nicht mehr beschämt ­zuzugeben. Die Wissenschaft zeigt: Wir sollten uns öfter auf unser Bauchgefühl verlassen.

Kopfdenken

Der Grund, warum wir gerne alles rational erklären und analysieren wollen, ist unser Streben nach Sicherheit. Wir möchten jedes Risiko genau ­bestimmen und vermeiden können. Wissenschafter versuchen uns dabei zu helfen, indem sie das Leben per­manent berechnen: Wie man sich verliebt, wie man gesund lebt, was Glück ausmacht. Aber wir dürfen dabei unser „zweites Gehirn“ nicht vergessen: Das Bauchgefühl. Denn genau das kann uns in besonders schwierigen Situationen helfen – und zwar auf einfachste Art und Weise.

Auf den Bauch hören

Intuition entsteht aus unseren ­Erinnerungen, Sinnesein­drücken und Empfindungen – also aus Wissen, das wir uns im Laufe des Lebens angeeignet haben. Genau dieses steht uns bei passender Gelegenheit plötzlich unerklärlich und meistens unbewusst zur Verfügung. Weil wir es uns nicht rational erklären können, hören wir nicht darauf und lassen unseren Kopf entscheiden. Dabei erlauben uns die Emotionen, umso bessere und vor allem schnellere ­Entscheidungen zu treffen.

Die Macht der Gefühle

Der deutsche Autor Andreas Zeuch macht in seinem Buch „Feel it!“ auf die Macht der Emotionen aufmerksam. Er erzählt von einem Mann, der durch einen Hirntumor keine Gefühle mehr entwickeln und deshalb auch keine Entscheidungen mehr treffen konnte. Denn ohne Emotionen ergeben die von uns getroffenen Entscheidungen einfach keinen Sinn mehr.

Der Bauch im Beruf

Intuition ist als professionelle Kompetenz meist nicht angesehen, weil sie unbewusst passiert. Dennoch haben Experimente gezeigt, dass wir unbewusst wesentlich mehr Informationen verarbeiten können als bewusst. So wäre es ökonomisch betrachtet Schwachsinn, diese effiziente Art der Datenverarbeitung abzulehnen. Zeuch betont, nicht nur privat diese Fähigkeit zu nutzen, sondern auch im Berufsleben – und so der Karriere Schwung zu verleihen.

Bauchgefühl trainieren

Jeder trägt Intuition in sich. Das Problem ist aber, dass die Signale oft nicht wahrgenommen oder falsch interpretiert werden, weil viele sich nicht damit beschäftigen wollen. Die eigene Wahrnehmung zu schulen kann helfen. Dabei sollte man das Gefühlte auch kritisch hinterfragen: Vermeintliche Signale könnten auch unbewusste Projektionen sein, die nur den Anschein einer Intuition haben.

Satt oder nicht?

Auch hier sollte man auf das Bauchgefühl hören: Das Ess­verhalten nach inneren Hunger- und Sättigungs­signalen wird in der Forschung als „intuitives Essen“ bezeichnet. Das bedeutet, wahrzunehmen, ob man aus Hunger isst oder eigentlich schon satt ist und nur noch aus der Laune heraus weiterschlemmt. Erste Studien zeigen, dass intuitives Essen mit einem gesunden Body-Mass-Index (BMI) sowie mit Wohlbefinden einhergeht.

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