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Baby in Inkubator | Credit:  RAMI AL SAYED / AFP / picturedesk.com
Das Baby wurde nach seiner Rettung sofort in eine Decke gehüllt und ins Krankenhaus gebracht. 
Das Baby wurde nach seiner Rettung sofort in eine Decke gehüllt und ins Krankenhaus gebracht. 
RAMI AL SAYED / AFP / picturedesk.com

Erdbeben: Gerettetes Baby hing noch an Nabelschnur der toten Mutter

07.02.2023 um 15:43, APA Chronik
Das Neugeborene ist die einzige Überlebende der Familie und wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Der Zustand des Kindes ist angeblich stabil.

Im Erdbebengebiet im Nordwesten Syriens ist aus den Trümmern eines Hauses ein Baby gerettet worden, das durch die Nabelschnur noch mit seiner umgekommenen Mutter verbunden war. Das neugeborene Mädchen ist die einzige Überlebende ihrer Familie. Auch der Vater, drei Schwestern, Bruder und Tante konnten nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden.

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Retter hörten das Neugeborene

Das vierstöckige Wohnhaus der Familie im Ort Dschandairis in der Region Afrin stürzte wegen des heftigen Erdbebens am Montag ein. Angehörige suchten daraufhin nach der verschütteten Familie. "Dann haben wir ein Geräusch gehört und wir gruben", erzählt einer von ihnen, Chalil Sawadi, am Dienstag. "Wir haben Trümmer weggeräumt und diese Kleine gefunden, gelobt sei Gott. Wir haben die Nabelschnur durchtrennt und mein Cousin hat das Baby ins Krankenhaus gebracht", schildert Sawadi die wunderbare Rettung.

Video in Online-Netzwerken

In Sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Video, in dem ein Mann inmitten von Trümmern ein nacktes, mit Staub bedecktes Baby in die Höhe hält, an dessen Bauch noch der Rest seiner Nabelschnur hängt. Angesichts von Temperaturen um den Gefrierpunkt bringt jemand eine Decke, um das Neugeborene darin einzuwickeln. Das Baby wurde in ein Krankenhaus in der nahe gelegenen Stadt Afrin gebracht.

 Zustand des Kindes stabil

Dort kam die Kleine in einen Inkubator und erhielt Infusionen mit Vitaminen. "Sie wurde mit vor Kälte starren Gliedern eingeliefert, ihr Blutdruck war gefallen", sagt ihr Arzt Hani Maaruf . "Wir haben erste Hilfe geleistet und ihr Infusionen gegeben, weil sie lange keine Milch bekommen hatte." Das Baby hat zwar Prellungen erlitten, aber der Zustand des 3.175 Gramm schweren Neugeborenen sei stabil, sagt der Arzt. Nach seiner Einschätzung ist das Baby etwa sieben Stunden nach dem Erdbeben zur Welt gekommen.

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