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Gestapelte Speckscheiben
Schinkenspeck sollte, trotz guter Testergebnisse, nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen.
Schinkenspeck sollte, trotz guter Testergebnisse, nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen.
Science Photo Library / picturedesk.com

Schinkenspeck im Test: Diese zwei Produkte sind gefährlich

15.05.2023 um 10:52, APA, Red
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Ein Großteil der getesteten Produkte schneidet gut ab. Vorsicht ist allerdings bei zwei Produkten geboten. Hier wurden Schimmel- und Keimbefall festgestellt.

Ein erfreuliches Ergebnis für Freunde der deftigen Jause hat ein Test der Zeitschrift "Konsument" ergeben, über den die Arbeiterkammer Oberösterreich am Montag berichtete. Von 32 Schinkenspeck-, Karree- und Rohschinkenprodukten schnitt ein Großteil recht gut ab, nur vier konnten nicht überzeugen. Bei 25 Proben stammte das Fleisch aus Österreich. Allerdings: Bei zwei Drittel stimmten laut Prüfern die Angaben zu Fett- und Salzgehalt nicht mit der Realität überein.

Schimmelbefall und Keime

Neun Proben erhielten die Note "sehr gut" - darunter auch der billigste Artikel - und 13 "gut". Sechs wurden als "durchschnittlich" eingestuft. Vier Produkte erhielten hingegen eine negative Bewertung: eines war wegen seines hohen Nitratgehalts nur "wenig zufriedenstellend", drei, darunter zwei Bio-Lachsschinken, fielen komplett durch ("nicht zufriedenstellend"). Gründe waren Schimmelbefall bzw. Keime (Enterobacteriaceaen und Escherichia coli).

"Sehr gut" für billigstes Produkt

16 Produkte trugen das AMA-Gütesiegel, fünf waren Bio und elf mit einer geschützten geografischen Angabe versehen. 25 wurden in Österreich verpackt, sechs in Deutschland und eines in Südtirol. Die Konsument-Anfrage, wo die Tiere geboren, gemästet und geschlachtet wurden, wurde von allen Herstellern beantwortet: In 25 Fällen erfolgten alle Schritte tatsächlich in Österreich.Der Preis bewegte sich zwischen 1,20 und 4,84 Euro pro 100 Gramm. Das billigste Produkt wurde mit "sehr gut" bewertet, das teuerste mit "gut". Preis und Qualität korrelierten nicht immer - die drei "Durchfaller" bewegten sich alle im eher gehobenen Preissegment.

Menschen bedienen sich an einem Buffet
Konsumentenschützer weisen darauf hin, dass Schinkenspeck einen schlechten Nutri-Score hätten.

Falscher Salz- oder Fettgehalt

Der Nitritgehalt lag bei allen Proben unter der Nachweisgrenze. In drei Viertel der Produkte war aber Nitrat nachweisbar, das aus dem verwendeten Pökelsalz stammt. Zehnmal wurden die Fleischwaren wärmer gelagert als empfohlen. Die meisten Beanstandungen gab es aber bei der Kennzeichnung: Teilweise fehlten Zutaten auf der Liste, bei zwei Drittel stimmten deklarierter und wirklicher Salz- oder Fettgehalt nicht überein. Nur sechs der 32 getesteten Produkte erfüllten die Vorgaben der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) uneingeschränkt. Auch wenn die Testergebnisse unter dem Strich recht erfreulich sind, weisen die Konsumentenschützer darauf hin, dass Schinkenspeck und ähnliches einen Nutri-Score von D bzw. E hätten und generell nicht allzu oft auf den Speiseplan kommen sollten.

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