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Nahaufnahme: Polizist sperrt Handschellen eines Mannes auf.
Schuld an der Verwechslung waren laut der Polizei sprachliche Barrieren und optische Ähnlichkeit.
Schuld an der Verwechslung waren laut der Polizei sprachliche Barrieren und optische Ähnlichkeit.
APA/Themenbild

Auf der Flucht: Polizei lässt falschen Mann frei

20.07.2023 um 12:59, APA, Red
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Die Grazer Polizei hat irrtümlich einen verdächtigen Einbrecher entlassen. Nun fehlt seit etwa einer Woche jede Spur von ihm, eine Fahndung wurde eingeleitet.

Bei der Festnahme zweier mutmaßlicher Einbrecher in Graz ist es vergangene Woche zu einer Verwechslung gekommen: Polizisten haben den falschen Mann freigelassen und seinen Komplizen, der eigentlich nur auf freiem Fuß angezeigt wurde, in die Justizanstalt-Jakomini bringen wollen. Obwohl kurz nach der Entlassung aus dem Polizeianhaltezentrum eine Fahndung nach dem Verdächtigen eingeleitet wurde, konnte dieser bisher nicht gefunden werden, hieß es am Donnerstag.

Täter aus Ungarn

Die beiden Männer aus Ungarn, einer 37 und der andere 47 Jahre alt, waren in der Vorwoche einer Streife bei der Fahrzeugkontrolle aufgefallen. Sie wollten Gegenstände zwischen Beifahrersitz und Mittelarmlehne verbergen. Dabei handelte es sich - wie sich dann herausstellte - um eine gestohlene Bankomatkarte sowie um einen Zettel, auf dem die Anleitung zur Deaktivierung einer Hausalarmanlage beschrieben war. Die Ermittlungen ergaben, dass die Männer zumindest einen Einbruchsdiebstahl und einen Einschleichdiebstahl in Graz begangen haben dürften.

Sprachbarrieren und Ähnlichkeit

Die beiden Ungarn wurden festgenommen und zunächst ins Polizeianhaltezentrum gebracht. Einer der beiden sollte dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz entlassen werden, während der andere in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht werden sollte. Doch die Beamten verwechselten die beiden Männer: Es wurde der falsche Verdächtige entlassen. Als Begründung nannte die Exekutive am Donnerstag in einer Aussendung sprachliche Barrieren, optische Ähnlichkeit der beiden Verdächtigen und dieselbe Staatsbürgerschaft.

Verdächtige seither flüchtig

"Die Verwechslung fiel den Beamten bereits kurz nach der Entlassung auf, woraufhin sofort die eigentlich freizulassende Person enthaftet und eine Fahndung nach dem irrtümlich freigelassenen Komplizen eingeleitet wurde", hieß es weiter. Diese war bisher aber erfolglos. Von dem Mann gehe allerdings keinerlei erkennbare Gefahr aus.

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