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Vier Kinder in der Skischule. | Credit: Udo Herrmann / ChromOrange / picturedesk.com
Der Skilehrer soll den Buben sexuell missbraucht und geschlagen haben.
Der Skilehrer soll den Buben sexuell missbraucht und geschlagen haben.
Udo Herrmann / ChromOrange / picturedesk.com

Verdacht auf Kindesmissbrauch in österreichischer Skischule

03.02.2023 um 12:33, APA Chronik
In Lech am Arlberg erhebt der Vater eines dreijährigen Buben schwere Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter einer Skischule.

Gegen eine Skischule in Lech am Arlberg erheben der Vater eines dreijährigen Buben und der Rechtsvertreter der Familie, der Wiener Rechtsanwalt Nikolaus Rast, schwere Vorwürfe erheben. Der Bub dürfte in der zweiten Jännerwoche während eines Skiurlaubs in Lech am Arlberg von einem Mitarbeiter einer Skischule sexuell missbraucht worden sein. Nach der Rückkehr nach Wien ging es dem Buben körperlich zusehends schlechter, am 16. Jänner berichtete er den Eltern vom Übergriff.

Als „böser Mann“ identifiziert

Der Vater erstattete in Wien Anzeige, nachdem sein Sohn auf einem Foto einen Tatverdächtigen insoweit identifizieren konnte, als er diesen als "bösen Mann" bezeichnete. Den Schilderungen des Dreijährigen zufolge soll ihm der Kinder-Skilehrer auch den Mund zugehalten, ihn gewürgt und geschlagen haben. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Vorarlberg geführt.

Anwalt kritisiert polizeiliches Vorgehen

"Die Ermittlungen sind als mehr als lasch zu bezeichnen", meinte Anwalt Nikolaus Rast. Die Vorarlberger Polizei sei zunächst an eine Mitarbeiterin der Skischule herangetreten, ohne den Verdächtigen mit der Anzeige zu konfrontieren. Dieser sei vorerst nicht vernommen worden. "Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass damit eine Mitarbeiterin Gelegenheit bekommt, den mutmaßlichen Täter zu warnen", sagte Rast. Damit bekomme "der dümmste Verbrecher der Welt Gelegenheit, allfällige Beweismittel zu vernichten", kritisierte der. Die Polizei bestätigte der APA die laufenden Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, wies aber die Vorwürfe in Richtung einer verzögerten Aufnahme der Erhebungen zurück. Der Akt sei am Abend des 1. Februar in Feldkirch eingetroffen, seitdem werde "auf Hochtouren" ermittelt.

"Das kann nicht sein"

Seitens der Betreuungseinrichtung in Lech wurden die Missbrauchsvorwürfe dezidiert zurückgewiesen. "Das stimmt nicht, das kann nicht sein", hieß es am Freitag gegenüber der APA. Die Betreuung der Kinder erfolge in einem Raum, nie werde ein Kind mit nur einer Person alleine gelassen - in der Regel sei man zu fünft. Man könne sich die Vorwürfe gegen den Skilehrer nicht erklären. Auf der Homepage der Einrichtung wird darauf verwiesen, die mehrsprachigen Betreuerinnen und Betreuer seien "ausgebildete und erfahrene KindergärtnerInnen, KinderskilehrerInnen und geschulte AnimateurInnen".

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