Horror-Unfall: 21 Tote bei Busunglück
Bei einem Busunglück im norditalienischen Mestre bei Venedig hat es Dienstagabend 21 Tote und mindestens 18 Verletzte gegeben, wie Innenminister Matteo Piantedosi bestätigte. Fünf Personen schweben in Lebensgefahr. Ein Shuttle-Bus mit mehreren Personen an Bord kam von einer Hochstraße ab und stürzte etwa 15 Meter in die Tiefe. Die Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein.
Keine Bremsspuren entdeckt
Damit soll geklärt werden, warum der Bus am Dienstagabend bei der Fahrt aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von der Straße abkam. Nach ersten Angaben wurden auf der Straße keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde. Auch der Zustand der etwa 70 Jahre alten Brücke soll überprüft werden. Aufklärung erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras.
Deutscher unter den Opfern
Es handelte es sich um einen privaten Bus, der Touristen von Venedig zu einem Campingplatz in Marghera führte. Zu den Opfern zählen mindestens fünf ukrainische Staatsbürger und ein Deutscher, berichteten die Rettungseinheiten. Auch französische und kroatische Staatsbürger sollen sich unter den Opfern finden. Ums Leben kamen mindestens zwei Kinder und der italienische Busfahrer, ein 40-Jähriger aus der norditalienischen Provinz Treviso. Die Bahnlinie zwischen Mestre und Venedig wurde unterbrochen, wie der Bürgermeister der Lagunenstadt, Luigi Brugnaro, berichtete. Der Bus war von den Betreibern eines Campingplatzes in Marghera für seine Gäste gemietet worden.
Bus fängt Feuer
Der Unfall ereignete sich kurz vor 20.00 Uhr auf der Überführung der Auffahrt, die von Mestre nach Marghera und zur Autobahn A4 Venedig-Triest führt. Der mit Erdgas betriebene Bus durchbrach aus noch ungeklärten Gründen das Geländer, stürzte ab und geriet auf die Stromleitungen und dann auf die Gleise des Bahnhofs von Mestre, wo er in Brand geriet. Einige der Opfer, die geborgen wurden, sollen verbrannt sein. Dutzende Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Mestre, Padua und Treviso eingeliefert.
Arbeiter eilten zu Hilfe
Zwei junge Arbeiter der Reederei Fincantieri, die das Unglück beobachtet hatten, stürzten zum Bus und versuchten, die Menschen zu retten, die in dem Fahrzeug eingeklemmt waren. Der 27-jährige Boubacar Toure, der aus Gambia stammt und in Mestre arbeitet, schilderte in einer Videoaufnahme, wie er ein kleines Mädchen, fünf Personen und einen Hund aus dem Fahrzeug befreite. "Eine schreckliche Tragödie hat heute Abend unsere Gemeinschaft getroffen. Ich habe sofort einen Trauertag zum Gedenken an die vielen Opfer angeordnet, die in dem verunglückten Bus waren. Wir haben eine apokalyptische Szene erlebt, es gibt keine Worte", schrieb Bürgermeister Brugnaro auf Twitter (X).