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Après Ski-Lokal Kitzloch in Ischgl
Après Ski-Lokal Kitzloch in Ischgl
Après Ski-Lokal Kitzloch in Ischgl
EXPA / APA / picturedesk.com

Danke, Corona: Mehr Nutzen als Schaden für Ischgl

14.03.2023 um 10:06, APA, Red
Der Tiroler Wintersportort ist während der Pandemie stets in die Negativschlagzeilen geraten. Werbetechnisch ist das sogar von Nutzen gewesen.

Die während der Coronapandemie in die Negativschlagzeilen geratene Tiroler Wintersportmetropole Ischgl hat offenbar zumindest werbetechnisch keinen längerfristigen Schaden erlitten. "Wir haben den Wert untersuchen lassen. Wir hätten über zwei Milliarden Euro aufwenden müssen, wenn wir so oft in den Zeitungen hätten sein wollen. Im Nachhinein ist es egal, dass die Berichterstattung negativ war", sagte TVB-Obmann Alexander von der Thannen der "Tiroler Tageszeitung".

Ischgl kennt nun ganz Europa

Der Nutzen der Corona-Berichterstattung sei im Nachhinein gesehen größer gewesen als der Schaden, so von der Thannen. Zur Untermauerung, dass Corona in puncto Bekanntheit und Image nicht abträglich für Ischgl war, hatte der Tourismusverbandsobmann ein weiteres Argument parat: "Mit der Marke Ischgl hat man daraus ein bisschen Kapital schlagen können. Jene 20 Prozent der Europäer, die uns bisher nicht gekannt haben, die kennen uns jetzt." Werbe-Investitionen von zwei Milliarden Euro – das könne sich nicht einmal Ischgl leisten, wurde von der Thannen zitiert und sprach von einer "perfekten Buchungslage " in der nunmehrigen ersten Saison ohne jede Corona-Einschränkungen.

Wenn der Putin nicht komplett durchdreht, wird es ein Rekordjahr.

Alexander von der Thannen, TVB-Obmann Ischgl

Exzesse werden heftiger

Ansonsten brachte der Bericht zutage, dass in Ischgl – wie auch anderswo - wieder "Business as usual" herrscht, das zwischenzeitlich verdammte Après-Ski inklusive. Auch "Exzesse" seien mitunter wieder zurückgekehrt. Letztere ärgern Hotelier Alfons Parth: "Es ist ärger geworden, es ist schlimmer, es ist lauter als früher. So ehrlich müssen wir sein." Das gehöre "massiv eingeschränkt." Auch Silvrettaseilbahn AG-Vorstand Günther Zangerl sprach sich dafür aus, noch mehr gegenzusteuern. Von der Thannen verwies indes darauf, dass man mit dem Skischuh- und Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen bereits Maßnahmen gegen Auswüchse ergriffen habe. Hier müsse man noch an einigen Stellschrauben drehen. Aber er betonte: "Es wird den Wintertourismus ohne Après-Ski nicht geben." Schließlich werde auch in allen europäischen Städten wieder Fasching und dergleichen gefeiert.

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