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Salzburg-Bücher | credit: iStock.com/monkeybusinessimages
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7 Salzburg-Bücher für den Lese-Herbst

11.12.2020 um 11:00, Gert Damberger
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Was schenkt man Leseratten, Neo-Salzburgern, Bergfexen und Hobby-Historikern? Na klar, ein Buch! Sieben Empfehlungen der Weekend-Redaktion.

1. Leopold Öhler: „Die Pest in Salzburg“

Immer wieder wurde das Fürsterzbistum Salzburg von der Pest heimgesucht. Der Arzt und Historiker Leopold Öhler beschreibt den Alltag während der Pestzeiten, die Schwierigkeiten der Lebensmittelbeschaffung und der medizinischen Versorgung und die menschlichen Tragödien. Diese in beinahe jeder Generation wiederkehrende Katastrophe hat die damalige Gesellschaft nachhaltig geprägt, und viele Spuren sind bis heute sichtbar -  man denke etwa an die „Pestsäulen“. Erstaunlich ist, dass wichtige Einrichtungen unseres heutigen Gesundheitswesens aus der Pestzeit stammen - das Gesundheitsamt oder das Epidemiegesetz, das Isolierung, Quarantäne, Raumdesinfektion oder Absperrung ganzer Gebiete regelt. Ein Buch über ein dunkles Kapitel in der Geschichte Salzburgs mit vielen Informationen. Sehr erhellend in Zeiten wie diesen!

Verlag Anton Pustet, Salzburg 2019, 214 Seiten, 24 Euro

2. Mareike Fallwickl: „Das Licht ist hier viel heller“

2018 hat die 1893 geborene und in Hallein lebende Mareike Fallwickl ihren Debutroman „Dunkelgrün fast schwarz“ veröffentlicht, der unter anderem für den Österreichischen Buchpreis nominiert wurde. Ihr vorliegender, zweiter Roman ist ein Kommentar zur #MeToo-Debatte. Die Story: Maximilian Wenger war einst ein Bestsellerautor, ein Macher. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen, niemand will mehr seine Romane lesen, und seine Frau hat ihn gegen einen Fitnesstrainer eingetauscht. In einer kleinen Wohnung unweit von Salzburg verkriecht er sich vor der Welt. Da erreichen ihn geheimnisvolle Briefe. Mareike Fallwickls kunstvoll auf mehreren Ebenen ablaufende Geschichte kann auch als bissige Abrechnung mit dem Literaturbetrieb gelesen werden. Die unbestechliche Kritik in der NZZ lobte Fallwickls "knackige Sätze“ und das „satirische Gespür“ und empfahl das Buch wärmstens.

Frankfurter Verlagsanstalt, 384 Seiten, 24 Euro

3. Manfred Baumann: „Englein, Mord und Christbaumkugel“

Das ist der neueste Streich des ehemaligen ORF-Journalisten und nunmehrigen Kabarettisten und Krimi-Autors Manfred Baumann („Jedermanntod“, „Todesfontäne“). Auf diese Weihnachtsüberraschung hätte Kommissar Martin Merana gerne verzichtet. Dabei hatte alles so wunderbar gepasst. Prunkvoll geschmückte Hütten. Wunderbare Bläsermusik. Himmlischer Chorgesang. Und was dann? Ein Toter! Erdolcht. Mitten unter den festlich gestimmten Besuchern beim Weihnachtsmarkt in Hellbrunn. Also begibt Merana sich auf weihnachtliche Mörderjagd. Dabei trifft er auf geschwätzige Hirten, mörderische Glöckler und auf Chinesen mit mysteriösen Plänen.

Gmeiner Verlag, 252 Seiten, 11,50 Euro

4. Adrian Seidelbast: „Gebrauchsanweisung für Salzburg“

Ein Schmöker für Neo-Salzburger und alle, die es werden wollen. Wissen Sie, wo die beste Köchin Österreichs zu finden ist? Warum die Mozartkugeln eigentlich Mozartkugeln heißen? Und was »Lungauer Marzipan« mit echtem Marzipan gemein hat? Im charmanten Plauderton lädt Adrian Seidelbast dazu ein, die Festspielstadt und ihr Umland jenseits der touristischen Trampelpfade zu entdecken. Natürlich kommt er dabei auch an dem unvermeidlichen Mozart, dem »Jedermann« vorm Salzburger Dom und dem Wolfgangsee nicht vorbei und führt in das bunte Treiben der Cafés und Gassen. Aber er weiß auch von zahlreichen Geheimtipps zu berichten: wie man möglichst viele Touristen abschüttelt, wo man das „Liebeseck“ findet oder wo es die besten Kaspressknödel oder ein »Lungauer Schöpsernes« gibt.

Piper Verlag,  224 Seiten, 15,50 Euro

5. Gabriel Seitlinger: „Salzburg Summits“

Unter dem Motto „Salzburg Summits“ sind in diesem Buch die geografisch höchsten Punkte aller 119 Gemeinden des Bundeslands Salzburg versammelt – von namhaften Hochgebirgsgipfeln bis zu unscheinbaren Geländekuppen. Die Bandbreite reicht dabei vom Wasserreservoir bei Maria Bühel als höchstem Punkt Oberndorfs über die leicht mit dem Fahrrad erreichbaren Moränenhügel des Alpenvorlandes bis hin zu anspruchsvollen Touren, Kletteranstiegen und dem höchsten Salzburger Gipfel, dem Großvenediger. Dieser Berg-, Wander-, Skitouren- und Radführer ist ein Begleiter für die Erkundung aller 119 „Salzburg Summits“. Variantenreiche Anstiege, zumeist von den Standortgemeinden mit Foto und Karte beschrieben, sowie eine Gemeinde- und eine Gipfelliste eröffnen garantiert neue Ausflugsziele!

Verlag Anton Pustet, Salzburg
240 Seiten, 24 Euro

6. Thomas Neuhold & Andreas Praher: „Widerstand. Verfolgung. Befreiung.“

Thomas Neuhold und Andreas Praher erzählen mit ihrem zeitgeschichtlichen Wanderbuch von Widerstand, Verfolgung und Befreiung. Sie führen uns an Orte jüdischer Sommerfrische, zu  NS-Lagern und Todesfabriken, zu den Spuren von Zwangsarbeitern, zu den Zufluchtsorten von Widerstandskämpfern, zu den Verstecken prominenter NS-Schergen, aber auch zu den Wegen der alliierten Befreier. Das Buch erzählt vom Mut katholischer Pfarrer ebenso wie vom illegalen NS-Terror im Vorfeld des „Anschlusses“, es zeichnet die Fluchtrouten der von den Nazis verfolgten Menschen nach und lässt uns so an deren Geschichten teilhaben. Dieser zeitgeschichtliche Wanderführer präsentiert 35 Themenstrecken in Salzburg, Oberösterreich und dem angrenzenden Bayern und bietet neben der historischen Darstellung genaue Routenbeschreibungen, Kartenskizzen, Fotos, Hinweise für die Anreise sowie Informationen zu weiterführender Literatur und Quellen.

Verlag Anton Pustet, Salzburg, 240 Seiten, 24 Euro

7. Peter Blaickner:  „world wide innergebirg“

Es ist das vierte Buch mit Innergebirg-Geschichten des gebürtigen Pinzgauers, Ex-Französischprofessors und Autors Peter Blaickner.  Es trägt diesmal den Untertitel „Globale Geschichten aus dem Pinzgau“, handelt also vom Zusammentreffen des Pinzgaus mit der großen weiten Welt.  Zum Beispiel  in Gestalt der im Sommer (normalerweise) allgegenwärtigen Touristen aus den Golfstaaten. Viele der Storys sind erwartungsgemäß schreiend komisch, vor allem jene, wenn es um Blaickners Jugendjahre geht oder auch jene, die er von seiner 93-jährigen Mutter erzählt bekommen hat.  Neben dem Wirtshaus ist das die wichtigste Quelle von Blaickner, den die Eingeborenen  übrigens „Bloack“ nennen.

Salzburg: Edition Eizenbergerhof 2020, 156 Seiten, 15 Euro

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