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"The Flintstones" wurde zwischen 1960 und 1966 gedreht
"The Flintstones" wurde zwischen 1960 und 1966 gedreht
Friedrich/Interfoto/picturedesk.com

60 Jahre: 5 erstaunliche Dinge über Familie Feuerstein

24.07.2019 um 10:10, Ute Daniela Rossbacher
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Am 30. September 1960 feierte die Serie "The Flintstones" alias "Familie Feuerstein" im US-Fernsehen ihr Debüt. Im Hauptabendprogramm für Erwachsene! Nicht das einzige spannende Detail über eine der erfolgreichsten TV-Hits aller Zeiten.

Zeitgemäße Alltagsgeschichten aus dem Leben zweier Familien - versetzt in die Steinzeit, augenzwinkernd erzählt als Comic. Nicht ohne tieferen Sinn, dafür aber immer mit einem versöhnlichen Ausgang jeder Folge. Zwischen 1960 und 1966 lief die Serie im US-Fernsehen. Im deutschsprachigen Raum ab 1966, wo sie ebenfalls rasch Kult wurde - nicht zuletzt der originellen Synchronfassung wegen. 2020 ist es soweit: Da feiert die zweiterfolgreichste Trickfilmserie aller Zeiten (Platz 1 hält seit 1989 die Serie "Die Simpsons") ihren 60er! Grund genug, sich an die Highlights und Besonderheiten zu erinnern.

1. Nur für Erwachsene

Nach ihrer Erfolgsproduktion "Tom & Jerry", die die ganze Familie vor den Bildschirm lockte, war es dem Erfolgsduo William Hanna und Joseph Barbera (Hanna-Barbera) ein Anliegen, mit einer neuen Trickfilmserie gezielt Erwachsene anzusprechen. Für die originelle Note sollte die Kulisse sorgen: Das Leben zweier Familien des 20. Jahrhunderts verlagert nach Bedrock, in dem die Tier- und Pflanzenwelt der Steinzeit nachempfunden ist. Und die Rechnung ging auf: Von der ersten Folge an war die Serie, die im Hauptabendprogramm ab 20.30 Uhr gesendet wurde, ein Quotenrenner. Kaum jemand wollte verpassen, was sich im Leben von Fred & Wilma Feuerstein (engl: Flintstones) bzw. deren Nachbarn Barney & Betty Geröllheimer (engl: Rubbles) ereignet. Die Kritiker schmähten die Serie überwiegend als inhaltsschwach und zeichnerisch mangelhaft. Dem anhaltenden Erfolg der Serie tat dies keinen Abbruch.

2. Mut zum Tabu

In jedem Spielfilm wäre es wohl ein Skandal gewesen, nicht aber in der Comic-Variante: Die beiden Ehepaare schlafen - von wenigen Szenen abgesehen - in gemeinsamen Betten! Eine Darstellung, die bis dato in Film und Fernsehen absolut verpönt war. Nicht das einzige Tabu, das die Serie - wenn auch von leichter Hand erzählt - aufgreift: Dass Barney und Betty miteinander kein Kind zeugen können und sich deshalb zu der Adoption des kleinen Bamm-Bamm entscheiden, ist nur eines davon. Schwiegermutter-Thematik (etwa nach der Geburt von Wilmas und Freds Tochter Pebbles) Arbeitslosigkeit, Eheprobleme, Reibereien zwischen den beiden Paaren sowie Geldnöte werden immer wieder thematisiert.

3. Der Titelsong

Am Anfang und Ende jeder Folge der ersten beiden Staffeln stand noch das Instrumentalstück "Rise And Shine", das dem Thema der nicht minder erfolgreichen Comic-Serie "Bugs Bunny" ähnelte. Um sich stärker davon abzuheben, entschlossen sich die Produzenten ab Staffel 3 zu einem neuen Titelsong, der losgelöst von der Serie weltweit zum Ohrwurm wurde: "Meet The Flintstones" - eingespielt von einem 22-köpfigen Orchester, kompositorisch angelehnt an die Klaviersonate Nummer 17 von Ludwig van Beethoven. Aufgrund seiner enormen Popularität und dem hohen Wiederekennungswert ersetzte der Song nachträglich bei den beiden ersten Staffeln den Ursprungstitel. Die Charts stürmte das Lied in der Fassung der Band The B52s ("Love Shack") aus Anlass der Kino-Verfilmung 1994.

4. Pebbles war nicht geplant

Eigentlich sollten Wilma und Fred einen Sohn bekommen, aber die Werbeindustrie legte den Machern ein Mädchen nahe, um den Verkauf weiblicher Spielzeugpuppen für Mädchen anzukurbeln. Pebbles war geboren! Der fiktive Familienzuwachs löste eine Welle der Begeisterung aus - und war die Initialzündung zu einem Wettbewerb, bei dem Zuseher ihre Namenswünsche für das Feuerstein-Nesthäkchen einreichen konnten. Der Gewinner wurde in die Filmstudios eingeladen. Damit war der Höhepunkt der Serie, die ab diesem Zeitpunkt sukzessive Zuseher verlor, überschritten. 1966 fiel die letzte Klappe. Immer wieder gezeigte Wiederholungen sowie die Kino-Verfilmung mit John Goodman als Fred Feuerstein 1994 sorgten für wiederkehrende Flintstones-Wellen.

5. Zigarettenmarke als Sponsor

Gesponsert wurde die Serie von der amerikanischen Zigarettenmarke "Winston". In den Fernsehspots des Herstellers wurden Fred und Barney auch gezielt als Werbemaskottchen eingesetzt, um den Umsatz zu steigern. Mit Erfolg. Als jedoch die Feuersteins in Staffel 3 ihre Tochter bekamen, überließ Winston einem Traubensafthersteller den Sponsoren-Part. Dezente Verweise finden sich in der Handlung immer wieder. Etwa, als Pebbles zu brabbeln beginnt und nach einem Traubengelee verlangt.

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