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BMW i8 Roadster
BMW i8 Roadster
Werner Christl

BMW i8 Roadster - Mit Strom und ohne Dach auf Kurvensuche

07.12.2018 um 10:49, Werner Christl
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In der Regel haben schnelle Sportwagen Motoren, die mit „V“ bezeichnet werden und oft durstiger sind als ein Kamel in der Sahara. Der i8 Roadster kommt theoretisch ohne Benzin aus - wie das funktioniert? Klingt recht vernünftig, oder?

Wie ein Öko-Flitzer sieht der neue BMW i8 Roadster nicht wirklich aus. Dabei ist er im Grunde einer – zumindest fast – dazu aber später mehr. Wie schon die Version mit Dach hat man auch beim Roadster den Designern viel Freiraum gelassen. So etwas zahlt sich aus! Vor allem aber ist der i8 Roadster ein Auto, nach dem sich die Menschen umdrehen. Wir haben selten ein Auto gefahren, das für derart viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Vor allem im offenen Zustand. Das Textilverdeck klappt auf Knopfdruck in 15 Sekunden zurück und verschwindet im Heck. Viel Platz für Köfferchen und Co. bleibt da nicht übrig. Auch eine zweite Sitzreihe gibt es nicht, aber dafür kann das Dach sogar bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h geöffnet oder geschlossen werden. Wer nicht allzu schnell unterwegs ist, muss sich auch keine Sorgen ums Toupet machen, denn der Wind bei offenem Verdeck hält sich in Grenzen. Spannend bleibt die Sache mit dem Einsteigen. Wie schon bei der geschlossenen Version: Man sitzt tief, sportlich und aus dieser Tiefe muss man erst auch wieder rauskommen. Der i8 Roadster ist eben ein echter Sportler, aber auch ein bisschen Vernunft schwingt da mit.

Vernunft? Natürlich klingen 374 PS Systemleistung null nach Vernunft. Allerdings ergibt sich die Leistung aus einem E-Motor mit 143 Pferden sowie einem 231 PS starken Benziner. Letzterer ist ein Dreizylinder! Ja, derartige Aggregate (allerdings mit weniger PS) arbeiten auch in Kleinstwagen. Die angegeben 2,1 Liter Verbrauch sind zwar auf Langstrecken nicht zu erreichen, aber auf Kurzstrecken sicher ohne Probleme! Immerhin: die maximale elektrische Reichweite kann sich sehen lassen. 53 Kilometer laut BMW und im Test waren es um die 40. So gesehen kommt man auf kürzeren Strecken praktisch ohne Benzin über die Runden. Vorausgesetzt, der Fahrer hat die Möglichkeit das Auto aufzuladen. Das geht einfach an der Haushaltssteckdose oder eben an einer öffentlichen Zapfsäule, wie sie auch oft an Supermarktparkplätzen zu finden sind. Dort geht es in der Regel sogar kostenlos während des Einkaufs. Wobei das Laden schon etwas Zeit in Anspruch nimmt. An der Haushaltssteckdose sind es etwa vier Stunden! Der Roadster kann sogar bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h elektrisch gefahren werden. Das können viele Plug-In-Hybride nicht. Aber auch im Hybridmodus (Benziner und E-Motor arbeiten automatisch zusammen) lassen sich gute Verbrauchswerte erzielen. Wie viel ist schwer zu sagen. Je nach Fahrweise, Strecke, Entfernung lagen wir bei 0,5 bis 6 Liter. Bei entladener Batterie und Vollgas auf der Autobahn geht der Verbrauch auch weiter rauf – eh klar! Unterm Strich wäre der BMW i8 Roadster sicher eine Option für Sportwagenfreaks, die weder dem Finanzamt, noch dem Tankwart Geld vergönnen. In 4,6 Sekunden auf 100 km/h klingt auch nicht wirklich schlecht und 250 km/h Spitze gibt es obendrauf. Nur ist da eine große Hürde: der BMW i8 Roadster kostet 161.500 Euro!

Fahrerlebnis. Im Unterboden des E-Flitzers sind die Batterien (34 Ah) versteckt, was dem Schwerpunkt und in weiter Folge dem Fahrverhalten zu Gute kommt. Was beim i8 auffällt: Der Fahrer spürt exakt, zu welchem Zeitpunkt der i8 auszubrechen droht. Er liebt Kurven und lässt tollen Fahrspaß aufkommen. Und er bietet so etwas wie Allradantrieb, denn die Kraft des E-Motors geht an die Vorderräder – der Dreizylinder leitet die Kraft ans Heck weiter. Das bringt nicht nur Vorteile beim Beschleunigen. Ach, ja: der BMW i8 Roadster ist natürlich keine Komfortsänfte – eher ein straff abgestimmter Sportler. Nach einer Woche Stromfahrt, Flügeltüröffnungszeremonien, neugierig blickenden Passanten und viel Fahrspaß ist eines klar. Der i8 ist etwas Besonderes. Sicher keine Dreckschleuder, kein Familienauto, kein Auto, dass mit der Masse schwimmt. Plug-In-Hybrid machen schon heute absolut Sinn. Nur sind die immer noch zu teuer und ein i8 Roadster gar schon fast finanziell unerreichbar. Kein Massenprodukt! Und: er fährt sich toll!

Video: BMW i8 Sitzchallenge

Ein- und Aussteigen will gelernt sein!

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