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Genauso wichtig wie die Einrichtung: das Raumklima
Genauso wichtig wie die Einrichtung: das Raumklima
AlexeyVS/iStock/Thinkstock

Natürliche Materialien als Luftbefeuchter

28.01.2016 um 07:31, Roman Lechner
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Der Winter ist endlich da, draußen ist es kalt, und die Luft in den Wohnräumen wird trocken. Damit beginnen die Schleimhäute zu leiden – ein Gefühl, das jeder kennt. Empfehlungen von unserem Wohn-Experten Roman Lechner.

Woher kommt diese Trockenheit eigentlich? Kalte Luft kann nun einmal weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Viele bauphysikalische Überlegungen gehen auf dieses Phänomen zurück. Brillenträger kennen das, wenn im Winter kalte Gläser in warmen Räumen beschlagen. Was hat das mit euch zu tun? Viel.

Lasst euren Raum atmen.

Wir alle sind von diesem Problem betroffen, und zwar zu Hause. Schlechte trockene Luft macht uns krank und drückt auf die Laune. Dagegen können wir aber leicht etwas unternehmen.

Optimal ist, wenn sich die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 65 Prozent bewegt. Gemessen wird das mit einem Hygrometer. Kratzende Kehlen, Husten – alles Negative, das mit Schleimhäuten zu tun hat, seid ihr dann wieder los. Das ist nicht nur für euch gut, sondern auch für eure Holzböden- und möbel.

Es gibt ganz einfache Tricks, die Ihr anwenden könnt, um bessere feuchtere Luft zu bekommen:

Luftbefeuchter, Badewannen, die nicht gleich ausgelassen werden, kochende Wassertöpfe, aufgehängte feuchte Wäsche, einfach alles, wodurch Feuchtigkeit an die Luft im Raum abgegeben wird.

Offenporige natürliche Materialien regulieren die Luftfeuchtigkeit - Lehmputze, Kalkputze, Korkflächen, Holzflächen.

Aber Vorsicht! Ein lackierter Holzboden kann diese Aufgabe nicht mehr erfüllen, weil die Holzstruktur nur mehr durchscheint, aber eigentlich eine Plastikfolie darüber liegt. Bei Lehmputzen ist es ähnlich – gute Wandfarben sind hier wichtig.

Der Weg umgekehrt ist natürlich auch interessant . Bei uns im Bad läuft kein Spiegel an, weil der Lehm die Feuchtigkeit schnell aufnimmt und, wenn es trocken wird, wieder abgibt. Im Sommer werden dann wieder schwüle Tage von offenporigem Holz entschärft.

Für Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung, schreibt an rgl@rgl.at

Roman Lechner ist Inhaber der Waldviertler Vollholztischlerei Lechner. Er war Designer bei einem der größten Möbelhäuser Europas sowie Produktentwickler bei einem Luxusyachtenausstatter.

Roman Lechner bloggt auf der Meinungsplattform fischundfleisch, wo jeder bloggen und mitdiskutieren kann.

www.fischundfleisch.com

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