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Alexandra Kromus/PID, Samstag, MA59

Der Letzte Markttag? Schwendermarkt in Gefahr

15.10.2014 um 11:40, A B
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Hat der heruntergekommene Markt eine Zukunft? Anrainer und Behörden sehen Potenzial für eine Revitalisierung. Nur: Einkaufen muss dann auch jemand dort.

Samstag ist traditionell Markttag. Doch der Schwendermarkt – einst einer größten und lebendigsten Märkte der Stadt – fristete viele Jahre lang ein tristes ­Dasein. Wo keiner kauft, will auch keiner etwas anbieten – und mit den fehlenden Marktstandlern blieben auch die Kunden aus. Ein Teufelskreis.

Grätzel-Hotspot

Das Projekt „Samstag in der Stadt“ versucht seit 2010, den tradi­tionsreichen ehemaligen Fischmarkt wiederzubeleben. Mit Festen, einem Nachbarschaftsgarten, gemeinsames Kochen, Musik u. v. m. Die beiden Initiatorinnen des Projekts, Nadja Prauhart und ­Tamara Schwarzmayr, sind überzeugt: „Selbst wenn der Markt derzeit nicht wirklich attraktiv ausschaut, so hat er Potenzial. Die Nachbarschaft und die Markttreibenden sind sehr aktiv, haben viele Ideen. Neue Konzepte entstehen!“

Letzte Chance

Von einer Schleifung des Markts will man weder beim Marktamt noch bei der Bezirksvor­stehung etwas wissen. „Wir führen Gespräche mit dem Marktamt und der Bevöl­kerung und versuchen neue Standler zu gewinnen. Eine Schließung wäre der letzte Ausweg, wenn alle Versuche scheitern“, so BV Zatlokal.

Lebendiger Markt

„Wenn die Stände leer sind, stirbt der Markt“, betont Alexander Hengl vom Marktamt. Derzeit sind von den zehn Ständen zwei geschlossen. Der Fischstand wird umgebaut, ein Bäcker ist vor einiger Zeit abseits des Markts übersiedelt. Sein Stand wurde ihm laut Marktamt zu klein – „so schlecht kann das Geschäft dann auch wieder nicht sein“, so Hengl. Rund 12.400 Menschen kommen im Durchschnitt pro Woche auf den Markt – am Meidlinger Markt, der als Vorzeigebeispiel für einen gelungenen Relaunch gilt, sind es mit etwa 14.000 auch nicht so viele mehr.

Regionale Vielfalt

Derzeit bieten neben den fixen Ständen zwei Marktfahrer donnerstags und samstags selbstgemachte Spezialitäten wie Wurst, Käse, Speck oder ­Honig an. Weitere sollen bald folgen. Doch nun sind die Grätzelbewohner am Zug: ­Einen Markt zu wollen alleine reicht nicht. Damit er über­leben kann, muss man auch das vorhandene Angebot nutzen und dort einkaufen.

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