Direkt zum Inhalt
yacobchuk/Istock/Thinkstock

Mit Pfeil und Bogen durch Oberösterreich

23.03.2015 um 16:55, Gerlinde Vierziger
min read
Auf der Pirsch zum Plastik-Hirsch: Im Land ob der Enns gewinnt der Bogensport immer mehr an Beliebtheit.

Früher drückten sich nur finstere Wilderer mit Pfeil und Bogen im Wald herum. Heute gewinnt der Bogensport dank seiner Kombination aus Wandern, Konzentration und Fingerspitzengefühl immer mehr an Bedeutung in Oberösterreich. Auch trainiert der Umgang mit Pfeil und Bogen die Arm-, Nacken und Schultermuskulatur, ist also ein perfekter Ausgleich zum Büroalltag.

Das Konzept ist einfach: Nach einer Lektion am Einschießplatz werden Pfeile und Bogen geschultert und es geht in einer kleinen Gruppe ab in den Wald. Dort begegnet man in regelmäßigen Abständen entweder Zielscheiben oder künstlichen Tieren, auf die man schießt. Man begegnet dabei Rehen, Luchsen oder auch Füchsen - meist sind es Tiere die in unseren Breiten heimisch sind. Von den Tierfiguren kommt auch der heute oft gebrauchte Begriff "3D-Parcour".

Was den Bogensport so gesundheitsfördernd macht, ist, dass er den ganzen Körper beansprucht. Für einen perfekten Schuss ist eine aufrechte Haltung wichtig, daher sollte ein Hohlkreuz vermieden werden und die Knie sind leicht angewinkelt. In allen Phasen ist auf Standfestigkeit zu achten. Beim Spannen des Bogens wird vor allem die Rückenmuskulatur trainiert, die Auswirkungen sind aber bis in die Beine hinunter zu spüren.

Es folgt eine Phase der Konzentration, in der die richtige Atmung wichtig ist. Das Ziel wird anvisiert und der ganze Körper fokussiert auf den Moment, in dem der Pfeil losgelassen und in Richtung Zielscheibe geschickt wird. Die Entspannung wird von vielen Schützen als Glücksgefühl beschrieben.

Auch in Oberösterreich wächst die Zahl der Stätten, an denen - auch Ungeübte - erste Gehversuche mit Pfeil und Bogen wagen können. Beliebt sind die sogenannten 3D-Parcours, in denen man nach einer kurzen Übungsphase auf eine Runde durch den Wald geschickt wird. Hier ist eine Auswahl solcher Parcours in Oberösterreich:

Mühlviertel

- 3D-Bogenparcours "Am Hochgattern" in Peilstein: Die Tageskarte schlägt sich mit acht Euro zu Buche, wer sich das Equipment ausborgen will, darf noch einmal 5 Euro für Pfeil und Bogen drauflegen. Kaputte Pfeile werden mit ebenfalls 5 Euro verrechnet.

- In Kirchschlag kostet ein Kombiticket (20er und 28er-Parcour) 13 Euro, für ausgeliehenes Equipment kommen noch einmal 8 Euro dazu.

- In Helfenberg darf „Jagd“ auf insgesamt 28 Tiere gemacht werden, der Einschießplatz besticht durch einen überdachten Pavillon. Tageskarte inklusive Einschießplatz kostet 8 Euro, Pfeil und Bogen (für Links- und Rechtshänder) können bei der Jausenstation “Gwölbstüberl” ausgeliehen werden.

Der ganzjährig geöffnete Parcours Walhalla in Pregarten ist bis Sonnenuntergang geöffnet, Mittwoch, Freitag und Samstag gibt es die Chance auf einen Nachtparcours. Gruppen müssen aus mindestens vier Personen bestehen, Leihausrüstung und Einschulung müssen vorher telefonisch vereinbart werden. Eine Runde kostet inklusive Leihbogen 9 Euro, Einschießen kostet 2 Euro extra.

Seengebiet

- Unterweissenbach: Drei Brüder, die selbst der Faszination des Bogensports erlegen sind, betreiben diesen liebevoll gestalteten Parcours. Der Name "Stoneface Archery" stammt von den beeindruckenden Steinformationen, die den Gästen immer wieder am Wegrand begegnen. Eine Runde inklusive Ausrüstung kostet 14 Euro, wer Pfeil und Bogen mit sich führt, muss nur 8 Euro berappen. Die Anlage ist ganzjährig geöffnet.

- Die Attergauer Bowhunters haben ihre Heimat in den Wäldern rund um Straß im Attergau. Die Anlage ist nur im Sommer geöffnet, die Saison beginnt am 1. April. Für eine Runde werden 7 Euro, für jede weitere Runde 4 Euro verrechnet. Verschossene Pfeile schlagen sich mit 5 Euro zu Buche, den selben Betrag muss man auch für ein gesamtes Leihset mit Bogen, Pfeile und Fingerschutz hinlegen.

Tipp

Einen kurzen Hüpfer über die Grenze nach Niederösterreich ist der Bogenparcours in Stadt Haag wert. Der malerische Parcours wendet sich vor allem an fortgeschrittene Bogensportler, seine Ausrüstung muss man allerdings selbst mitbringen, da vor Ort weder Bogen noch Pfeile verliehen werden. Erwachsene dürfen ab 10 Euro auf die Pirsch gehen, Kinder für fünf Euro. In den Tierfiguren steckt viel Herzblut, gerade in den großen Exemplaren, die von anderen Parcours eingekauft und liebevoll restauriert wurden.

more