Direkt zum Inhalt
Colourbox.de

Sonnen-Hormon und Laune-Macher: 6 Fakten rund um Vitamin D

01.04.2015 um 09:20, A B
min read
Besonders nach dem kalten Winter brauchen wir wieder mehr davon: Vitamin D. Aber wussten Sie, dass das Vitamin eigentlich gar keines ist? Weekend Magazin deckt alle Geheimnisse rund um das Sonnenhormon auf.

Das angebliche Vitamin wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt und bekam seinen Namen fälschlicherweise. Denn zu dieser Zeit wusste man noch nicht, dass es sich genau genommen um gar kein Vitamin handelt, sondern um einen Vitalstoff. Aber was macht den Unterschied zu den anderen Vitaminen A, B und C aus? Und warum ist Vitamin D so wichtig? Ernährungs­beraterin Ruth Fiedler von „Ernährungsimpuls“ in Wien und Wiener Neustadt gibt Antworten auf die sechs häufigsten Fragen.

Was ist Vitamin D?

​Vitamin D ist genau genommen die Vorstufe eines Hormons, gehört zu den sogenannten Stereoiden und ist deshalb auch mit den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen verwandt. „Es nimmt eine Sonderstellung unter allen Vitaminen ein, da es als Einziges vom Körper selbst mithilfe von Sonneneinstrahlung gebildet werden kann und gleichzeitig mit der Nahrung aufgenommen wird“, erklärt Fiedler. Je mehr wir also in der Sonne sind, desto mehr Vitamin D wird in unserem Körper gebildet.

Wozu ist es gut?

Vitamin D hat eine vielseitig positive Wirkung auf unseren Körper, weiß Fiedler: „Vitamin D ist vor ­allem für starke Knochen wichtig, da es das ­Kalzium in die Knochen einschleust. Es ist aber auch für ein gut funktionierendes Immunsystem und für unsere Stimmung bedeutsam.“ Außerdem senkt Vitamin D den Blutdruck, verbessert die Funktion der Skelettmuskulatur und verringert das Risiko eines Herzinfarkts sowie einer ­Diabeteserkrankung.

Wie bemerkt man einen Mangel?

Obwohl der Richtwert bei 40 Nanogramm pro Milliliter im Blut liegt, hat der Durchschnittseuropäer mit einem Wert unter 20 ng/ml einen Mangel an Vitamin D. ­Symptome dafür können schlechte Laune, wiederkehrende Infektanfälligkeit und Knochenbrüchigkeit sein, warnt die Expertin. Da viele einen Mangel aber gar nicht bemerken, sollten Sie mindestens einmal im Jahr den Wert messen lassen: „Da die Vitamin-D-Werte, bedingt durch viel Sonne, vor allem im Frühjahr und Sommer recht gut sind, ist eine Messung im Spätherbst am sinn­vollsten. Denn gerade in der kalten Jahreszeit haben wir oft einen Mangel.“

Wie können wir Vitamin D auf natürliche Weise zu uns nehmen?

„Die Bedarfsdeckung von Vitamin D über die Ernährung ist schwierig, weil nur wenige Nahrungsmittel Vitamin D in ­relevanten Mengen liefern. Lediglich Fisch, Eigelb, Pilze, Milch und Milchprodukte oder Rinderleber enthalten nennenswerte Mengen an dem Vitamin“, erklärt Ernährungsberaterin Ruth Fiedler. Um seinen Vitamin-D-Bedarf zu decken, müsste man täglich mindestens 400 g fetten Fisch essen. Alternativ gingen auch 16 bis 20 Eier, 20 Liter Vollmilch oder 1 Kilogramm sonnengetrocknete Pilze. Weil das natürlich praktisch unmöglich ist, decken wir unseren Vitamin-D-Bedarf am besten über die Sonneneinstrahlung. „Ein 15-minütiger Spaziergang ohne UV-Schutz täglich um die Mittagszeit reicht, um genügend Vitamin D zu produzieren“, so die Expertin.

Wie kann ich einen vitamin-D-Mangel ausgleichen?

Wer nicht ungeschützt in die Sonne gehen will, kann seinen Vitamin-D-Speicher auch mit Vitamin-Präparaten aus der Apotheke auffüllen. Davor sollte aber der Vitamin-D-Gehalt des Bluts bestimmt werden und die Präparate nur nach Rücksprache mit ­einem Arzt eingenommen werden. Eine Überdosierung durch Sonnenlicht ist nicht möglich, eine durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten aber schon.

Was sind die Folgen eines langfristigen Mangels?

Zu wenig Vitamin D begünstigt den Ausbruch von Allergien und Autoimmunerkrankungen. Außerdem kann ein Mangel zu Osteoporose führen, was vor allem für ältere Menschen sehr problematisch ist. Bei Kindern ist eine mögliche Folge des zu niedrigen Vitamin-D-Spiegels Rachitis (schwere Knochendeformation).

Alle Themen finden Sie in der aktuellen Ausgabe.

more