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Brief ans Christbaum nicht zu früh schreiben, denn Kinderwünsche ändern sich rasch
Brief ans Christbaum nicht zu früh schreiben, denn Kinderwünsche ändern sich rasch
evgenyatamanenko/iStock/Getty Images Plus/Getty Images

Geschenkefalle Weihnachten: 5 Tipps für Eltern

10.12.2019 um 12:42, Stefanie Hermann
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Übervolle Wunschzettel, überforderte Sprösslinge und übertrieben großzügige Verwandte: Die Packerlflut unterm Christbaum birgt Konfliktpotenzial.

Vor Aufregung ge­rötete Wangen, leuchtende Augen und freudiges Kinderlachen: So stellen sich Eltern ihren Nachwuchs am Heiligen Abend vor. Viel zu oft endet dieser aber in Tränen, Gezeter und Überforderung: Das fängt bei überzogenen Vorstellungen ihrer Kleinen an und endet bei übertriebenen Überraschungen von Oma und Opa. Haarig wird es nicht nur, wenn der Fünfjährige ein 600 Euro-Handy auspackt. Auch Hundewelpen, Katzenbabys und vermeintlich niedliche Meerschweinchen sorgen für verschnupfte Stimmung. Haustiere haben unterm Christbaum nichts verloren. "Ein Tier schafft man sich als Familie gemeinsam während des Jahres an, nicht als Weihnachtsgeschenk", betont Psychologin Natalia Ölsböck.

Brief ans Christkind

Damit Kinder unterm Baum nicht verzweifelt nach der heißgewünschten Fellnase suchen, lieber schon im Advent klarmachen, dass kein Pony unterm Christbaum wartet. Ein schönes Ritual und sinnvolles Helferlein ist der Brief ans Christkind. Achtung: Nicht zu früh schreiben! Gerade kleine Kinder können ihre Wünsche sprunghaft ändern. "Wichtig ist, bewusst zu machen, dass es eine Wunschliste ist und kein Bestellschein", sagt Ölsböck. Ein wenig Flunkern ist erlaubt: Das Christkind kann eben nicht so viel tragen.

Herzenswünsche

Muss sich das Kind auf drei bis vier Wünsche beschränken, wird auch klarer, welche wirklich wichtig sind. Der absolute Herzenswunsch sollte zu Weihnachten nämlich unbedingt erfüllt werden. Das kann eine Kleinigkeit sein und muss gar nicht ganz oben am Wunschzettel stehen. Eltern sind Experten für ihre Kinder. Genaues Hinsehen und Hinhören hilft, im Zweifelsfall kann man auch nachfragen.

Weniger ist mehr

Es mag seltsam klingen, aber je mehr Geschenke, desto kleiner die Freude. Kleinkinder sind leicht überfordert. Werden sie mit Geschenken überhäuft, sorgt das eher für Frust – sie können ja nur mit einem Spielzeug auf einmal spielen. Besser also ein Hauptgeschenk und zwei, drei Kleinigkeiten als allerlei Krimskrams.

Erzieher zuerst

Für die Eltern ist es sinnvoll, den Geschenkefluss mit der lieben Verwandtschaft abzustimmen. Wie wäre es alternativ mit einem Kino- oder Zoo­besuch? Bewährt haben sich auch liebevoll geplante Gemeinschaftsgeschenke. So könnte das Hauptgeschenk – beispielsweise eine Kinderküche, ein Kasperltheater oder Kaufmannsladen – von den Eltern kommen, das passende Zubehör von den Verwandten. Ganz wichtig: Geschenke von Großeltern und Co. dürfen sich nicht gegen die Erziehung der Eltern richten. Wenn diese kein Plastik, Smartphone oder Kriegsspielzeug wollen, ist das zu respektieren – auch wenn man das Kind ex­tra verwöhnen will.

Gemeinsame Zeit

Weihnachtsfrieden lässt sich pflegen: Werden Rituale im Advent aktiv gelebt, rückt die gemeinsame Zeit mit der Familie in den Mittelpunkt. So gibt es viel mehr, auf das man sich freuen kann: zusammen musizieren, spazieren, dekorieren. Schöne Programmpunkte in den Tagen nach Weihnachten helfen Kindern zudem, von der Aufregung wieder zur Ruhe zu finden.

5 Tipps für Eltern

  1. Pädagogisch sinnvoll darf es, muss es aber nicht sein
  2. Geschenke dürfen sich nicht gegen die ­Erziehung der Eltern richten
  3. Weniger ist mehr! Zu viele Packerl führen bei Kleinkindern zu Überforderung
  4. Dem Kind genug Zeit geben, um das Geschenk in Ruhe auszupacken, auszuprobieren und würdigen zu können
  5. Wenn auch nach ein paar Tagen keine rechte Freude mit dem Geschenk aufkommt oder etwas doppelt geschenkt wurde, sollte man es umtauschen

Das Richtige für jedes Alter

Babys (0–5 Monate): Gewöhnung an Stimmen und Farben.

  • Rasseln und Greifspielzeug für Hand-Augen-Koordination sowie den Tastsinn

Babys (6–12 Monate): Erkundung der Umgebung.

  • Bilderbücher stärken Vorstellungsvermögen und Aufmerksamkeit

Kleinkinder (1–3 Jahre): Erste Schritte und Worte.

  • Holzbausteine kräftigen das Gespür für Farben, Formen und Balance.
  • Fingerfarben fördern Fantasie

Kindergartenkinder (4–6 Jahre): Kinder lernen von Kindern.

  • In Rollenspielen wie „Kaufmannsladen“ formt sich Sozialverhalten aus.
  • Kreativspielzeuge wie Plastelin trainieren das Denkvermögen.

Schulkinder (7–9 Jahre): Entwicklung handwerklicher und sportlicher Fähigkeiten.

  • Fußball und Co. bilden Teamgeist und helfen beim Emotionsmanagement.
  • Experimentierkästen wecken Neugier und fördern analytisches Denken.

Schulkinder (10–12): Erste Wörter in Fremdsprachen.

  • Bücher, Hörspiele und Filme verfeinern das Sprachgefühl.

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