Sozialer Wandel: Vom Egoismus zur Gemeinschaft?
Vor allem in Krisenzeiten finden Egoisten keinen Platz mehr, da sich die Werte der Gesellschaft wieder wandeln würden. Das zumindest behauptete vor fünf Jahren der berühmte Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski und betonte, dass das „Ich“ ein „Wir“ bräuchte und sich auch in diese Richtung bewegen würde.
Kein Platz für „Ichlinge“
Es entsteht ein größeres Bedürfnis nach Halt, Heim, Geborgenheit und Wärme, wodurch Ehe und Familie wieder stark an Bedeutung gewinnen. Auch in unserer Individualgesellschaft werden „Ichlinge“ nicht lange durchhalten, die Spaßgesellschaft und der hohe Erlebnisdrang erfahren einen Rückgang. In ländlicheren Gegenden ist zwar immer öfter vereinzelt beobachtbar, dass Jugendliche wieder zu traditionellen Werten tendieren, eine repräsentative Studie gibt es dazu allerdings (noch) nicht. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte entwickeln werden.
Neue gesellschaftliche Werte
Unsere Kultur prägen Opaschowski zufolge neue Attribute wie Zusammenhalt, soziales Wohlergehen und Beständigkeit. Wichtig ist den Menschen heute Vertrauen, Verantwortung und Verlässlichkeit. Doch warum der plötzliche Wandel? Triebkraft ist wie so oft die Angst vor einer Gesellschaft ohne Sicherheit in Bezug auf Einkommen, Job und Pension. Der Drang nach Geborgenheit würde das Verlangen nach Freiheit somit entthronen.
Familie wieder erwünscht
Außerdem ist laut Opaschowski die Auswahlmöglichkeit zwischen Konsum oder Kind nicht länger relevant, denn die Familie gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie garantiert nämlich Ansehen, Sicherheit und Geborgenheit – all die Werte, die der Mensch von heute wieder braucht. Wir fragen uns, inwieweit sich diese Prognose bereits bewahrheitet hat und möchten Ihre Meinung wissen! Sind wir tatsächlich schon wieder etwas "traditioneller" geworden?