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Warum schauen wir Horrorfilme?
Warum schauen wir Horrorfilme?
Taylor Hinton/iStock/Thinkstock

Psychologie: Horrorfilme können "angenehm" sein!

19.10.2016 um 13:45, Andreea Iosa
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Entweder man hasst sie oder man genießt sie in vollen Zügen! Horrorfilme wecken eigenartige Gefühle in uns, die im ersten Moment nicht unbedingt als positiv gedeutet werden können. Doch was bewegt uns dazu, 90 Minuten Angst durchzustehen?

Vor allem zu

Halloween gehören Horrorfilme

genauso dazu wie geschnitzte Kürbisse. Viele von uns genießen die Streifen, die uns in Angst und Schrecken versetzten, jedoch sogar das ganze Jahr über. Doch warum? Laut Psychologen hat das mehrere gute und gesunde Gründe.

Dopamin im Gehirn

Ob Sie Horrorfilme mögen oder nicht, liegt unter anderem an Ihrem natürlichen Dopamin-Level im Gehirn, wie der Psychiater David Zald mithilfe einiger Studien ermittelt hat. Dopamin aktiviert das Belohnungszentrum und löst Hochgefühle aus. Menschen, die ein höheres Level an Dopamin haben, haben weniger Autorezeptoren und somit eine größere Risiko-Toleranz, was ihnen beim Schauen von Horrorfilmen eine Art Vergnügen schafft. Menschen, die davon nichts halten, weisen hingegen weniger Dopamin und mehrere Rezeptoren auf, sind daher auch nicht so risikobereit.

Detox für den Kopf

Horrorfilme wirken sich wie eine Detox-Kur für das Gehirn aus, denn sie fördern das Gedankensortieren. Während des Streifens eliminieren wir negative Emotionen und „reinigen“ somit den Geist, wie Psychotherapeuten vermuten. Der Zuschauer beobachtet das angsteinflößende Geschehen, der Körper spannt sich an und löst sich wieder. Das kann positiv belebend sein. Vielleicht wirken sie ähnlich wie wie Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen, die ebenfalls auf wechselwirkende An- und Entspannung der Muskeln beruht und beruhigend wirkt.

Bewusstsein für Erfundenes

Menschen suchen den Nervenkitzel und Horrorfilme ermöglichen diesen in einem sehr sicheren Setting - ein weiterer Grund, warum wir uns derartige Filme selbst „antun“. Wir sind uns dessen bewusst, dass sie nicht unser wahres Leben betreffen und uns nichts geschieht. Das kann bei manchen Personen sogar ein wiederholendes, lebenslanges Bedürfnis begünstigen – sofern sie nach ihrem ersten Horrorfilm nicht traumatisiert wurden.

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