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Lukas Steinberger

Test: Sony Xperia XZ3 - Endlich OLED!

06.02.2019 um 09:12, Lukas Steinberger-Weiß
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Sony steigt mit seinem neuesten Flaggschiff endlich auf den „OLED-Train“ und baut ein solches Display in das Xperia XZ3. Ob diese Tatsache für ein gut gelungenes Smartphone reicht? Im ausführlichen Test werdet ihr es erfahren.

Die Smartphonesparte der Japaner hatte es schon mal einfacher. Neben dem Kampf der großen drei – Samsung, Huawei und Apple – wird man zusehends aufgerieben. Dazu kommt neue Konkurrenz aus China (Xiaomi) und Finnland (das wiedererstarkte Nokia). So gesehen keine idealen Zeiten – aber trotzdem wirft man das Xperia XZ3 auf den Markt. Ein absolutes Flaggschiff mit tollen Specs und einem ansehnlichen Design. In meinem Test konnte das XZ3 leider trotzdem nicht vollends überzeugen.

Technik – eh gut, aber!

Ein Blick auf die technischen Daten zeigt: Mit einem Snapdragon 845 Prozessor ist das XZ3 definitiv vorne mit dabei und bringt einen der besten Prozessoren des Jahres 2018. Auch das 6-Zoll-POLED-Display löst mit 2880x1440 hervorragend auf und ist definitiv eines der besseren P-OLEDs. Jetzt kommt aber das ABER. 4GB RAM und 64GB Speicher sind meiner Meinung nach zu wenig und auch eine Single-Kamera lockt 2018/19 niemanden mehr vor dem Ofen hervor. Ja, Google zeigt mit den Pixel-Geräten, dass es geht, jedoch ist das trotzdem nicht genug um ganz oben mitzuhalten. Smartphones mit 6GB RAM und mindestens 128GB Speicher waren 2018 fast Standard. 2019 wird es wohl 8GB RAM und mindestens 256GB Speicher sein – zumindest bei den großen Flaggschiffen. Da das Xperia XZ3 sich zu jenen zählen will und auch preislich in dieser Klasse angesiedelt ist finde ich es einfach nicht mehr ganz zeitgemäß, was Sony da abliefert.

Dazu kommt leider eine völlige Deplatzierung des Fingerabdrucksensors. Dieser ist auf der Rückseite ziemlich weit unten. 8 von 10 mal habe ich deswegen auf die Kameralinse getappst, die nur wenig darüber plaziert ist. Die ist dann natürlich mit Fingertapsern übersäht und muss vor jedem Foto gereinigt werden. Wenn ich den Abdrucksensor getroffen habe, dann war er stets flott. Auch die (unverschmierte) Kamera hat sehr schöne Bilder produziert – zwar nicht auf dem Niveau von Huawei, Samsung und Google Pixel, aber definitiv sehr gut. Die Akkulaufzeit ist leider auch nur halbwegs gelungen. Zwar sollten 3.300 mAh für einen guten Tag reichen, das taten sie aber in meinem Test leider manchmal nicht. Ich musste zwischenladen.

Software – eh flott, aber!

Jetzt wäre die verbaute Technik eigentlich für ein gutes Softwareerlebnis ausgelegt, auch wenn es ein paar kleine Abstriche gibt. Leider kann jedoch die Software auf meinem Testgerät nicht begeistern. Obwohl fast pures Android mit den Xperia-typischen Anpassungen läuft, fühlt sich das XZ3 nicht so flüssig an wie andere Flaggschiffe. Es kommt immer wieder zu Mikrostotterern, Apps brauchen teilweise länger um zu laden. Irgendetwas ist da passiert, denn ich durfte mal ein Xperia XZ Premium mein eigen nennen und das war eines der schnellsten und flüssigsten Android-Devices seiner Zeit. Zum Testzeitpunkt war auf dem XZ3 bereits Android 9 installiert. Alles in allem ein zwar fast pures Android-Erlebnis, aber trotzdem kein besonders Befriedigendes.

Fazit – eh OLED, aber!

Im Grunde hat Sony hier ein ansehnliches Smartphone abgeliefert. Die Displaytechnologie ist endlich dort wo sie sein sollte und auch von den technischen Daten kann es bis auf ein paar Abstriche eigentlich viel. Trotzdem kamen in meinem Test keine richtigen Emotionen auf. Zu oft habe ich mich darüber geärgert, dass ich statt dem deplazierten Fingerabdrucksensor wieder auf die Kamera getapst habe. Zu oft sind mir ruckelige Apps und ein stotterndes System begegnet. Das Display ist TOP, auch das Design ist durchaus gelungen aber alles in allem war das XZ3 leider eines der schwächeren Flaggschiffe 2018. Jetzt kommt bald der MWC in Barcelona und ich bin gespannt mit was Sony dort punkten will.

Mein Wunsch an die Japaner wäre: Das OLED-Display weiter verbessern. Bessere Softwareoptimierung. Ein ausdauernder Akku mit mindestens 4.000 mAh. Und mindestens eine Dual-Kamera, die ganz oben mitspielen kann. Dazu pures Android mit schnellen Updates. Mit diesen Zutaten könnte Sony 2019 wieder ganz oben mitspielen. Mit dem XZ3 tun sie es leider nur halbwegs, denn auch die hohe UVP von 799 Euro macht das Gerät nicht unbedingt zu einem Schnäppchen. Das Sony Xperia XZ3 bekommt von mir 6 von 10 Bewertungspunkten.

Bis zum nächsten Mal!

Hinweis: Das Testgerät wurde mir von Sony für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt.

Weekend-Redakteur Lukas Steinberger ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben

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