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Europa und Asien unterscheiden sich wesentlich, wenn es um Schönheitsideale geht
Europa und Asien unterscheiden sich wesentlich, wenn es um Schönheitsideale geht
Sofia Zhuravets/iStock/Thinkstock

Diese Makel sind in anderen Ländern Schönheitsideale

25.05.2018 um 09:42, Laura Engelmann
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Zusammengewachsene Augenbrauen, schiefe Zähne oder runde Gesichter: Viele Dinge die wir hierzulande als Makel betrachten, gelten in anderen Ländern als Schönheitsideal.

1. Schiefe Zähne in Japan

Während bei uns möglichst gerade und weiße Zähne als schön gelten, und viele Menschen sehr viel Geld dafür ausgeben, sind in Japan schiefe Zähne hingegen total im Trend. Die sogenannten "crooked teeth" sind in Japan für junge Frauen ein Must-have. Am besten dran ist, wessen Zähne von Natur aus schief wachsen. Dominierende Eckzähne neben nach hinten flüchtenden Zähnen gelten dabei als besonders schön. Frauen, die "unglücklicherweise" mit ebenmäßigem Biss geboren wurden, geben häufig viel Geld aus, um den angesagten "yaeba"-Look zu erlangen. Ab rund 600 Euro aufwärts kann man sich künstliche und natürliche schiefe Zähne über die normalen kleben lassen. Doch woher kommt dieser für uns verrückte Trend? Kindliches Aussehen gilt in Japan als besonders schön. Besonders schiefgewachsene Zähne erinnern an diese Lebensphase, in der die bleibenden Zähne die Milchzähne nach und nach verdrängen.

Aussehen wie ein kleines Mädchen, so lange es geht - in Japans Großstädten weitverbreitet

2. Blasse Haut in China

In den meisten Ländern können die Menschen den Sommer und die ersten Sonnenstrahlen kaum erwarten. Denn wenn es heißer wird, und die Sonne wieder länger scheint, weicht die Winterblässe endlich schöner Bräune. Doch das ist nicht überall der Fall. Chinesische Frauen fürchten die Sonne sogar. Wenn die Sonne scheint, sind die meisten von ihnen nur noch mit Schirm anzutreffen. Denn helle Haut gilt in China als nobel und aristokratisch (ähnlich wie in höfischen Kreisen Europas früherer Jahrhunderte), während gebräunte Haut nur mit Arbeitern und Bauern assoziiert wird, die täglich lange im Freien arbeiten müssen. Die helle, nahezu weiße Haut gilt in China daher als Statussympbol.

In China gilt: Je blasser, desto lieber

3. Monobrauen in Tadschikistan

Was bei uns bisweilen für spöttische Kommentare sorgt, gilt in Tadschikistan als wunderschön: Monobrauen. In dem zentralasiatischen Land erhöht eine zusammengewachsene Augenbraue die Anziehungskraft von Frauen massiv. Bei uns dagegen werden zusammengewachsene Augenbrauen beinahe schon als Krankheit eingestuft - medizinisch unter dem Namen "Synophrys" bekannt. In Tadschikistan helfen Frauen, die von Geburt an keine Monobraue haben, mit henna-ähnlichen Färbemitteln nach.

Zusammengewachsene Augenbrauen: In Tadschikistan begehrt

4. Mondgesichter in Persien

Bei Frauen in unseren Breiten hält sich die Freude über ein rundliches Gesicht eher in Grenzen. In Persien dagegen liegt ein sogenanntes Mondgesicht hoch im Kurs. Dieses Schönheitsideal stammt noch aus früheren Zeiten. Schon in der uralten persischen Dichtkunst werden ausgeprägte Wangen und runde Gesichtsformen als Ideal gepriesen - noch mehr, wenn die Lippen gleichzeitig schmal sind. Ähnlich hohe Bedeutung kommt in Persien den Wimpern zu. Diese sollten - wie bei uns - möglichst lange und geschwungen - sein.

Persisches Schönheitsideal: lange Wimpern, gerundete Gesichter

5. Lidfalten in Asien

In Europa legen sich viele Menschen unters Messer, um Schlupflider entfernen zu lassen. In Asien wiederum zahlen viele Geld, um genau diese Lidfalte zu bekommen. Denn immer mehr Asiatinnen wollen kosmetisch gesehen westlicher wirken. Daher kommt auch der Trend, dass sich viele eine zweite Lidfalte operieren lassen, um die Augen optisch größer wirken zu lassen. Vor allem in Südkorea machen Lidfalten-Veränderungen mittlerweile den größten Teil aller Schönheits-Operationen aus. Besonders beliebt übrigens als Geschenk zum Schulabschluss.

Kurios: Während der Asia-Look in Europa hoch im Kurs steht, hätten viele Asiatinnen gerne weniger schmale Augen

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